Dienstag, 4. Juni 2013

Der Monat Mai...

Der normale TSE Alltag

Im Grünen, irgendwo bei Arusha

Bei traditionellen Kaffeeherstellen

Moshi mit Blick auf den Kilimanjaro

Motorradfahren mit Moritz

Wunderschönes Sansibar

Die Kunst des Wartens....


„ Muda unaenda“ auf deutsch „die Zeit geht“

diesem etwas pessimistischem Ausblick sollte man vielleicht einfach „Nipo kwanza“ entgegensetzen „Ich bin erstmal“. Ich versuche der schwindenden Zeit nicht mit Panik, sondern mit meditativer Ruhe zu begegnen. „Ich bin erstmal“. Was ist bei diesem „Sein“ alles passiert? Im Mai habe ich das erste Mal Besuch aus Deutschland bekommen. Diese Zeit war in vielerlei Hinsicht sehr spannend und mir wurde gerade durch den Blick eines Deutschen auf mein jetziges Leben hier in Tansania bewusst, wie viele Dinge sich verändert haben. Mir sind auf einmal selber ganz viele Dinge aufgefallen, die ich hier mit der Zeit ganz selbstverständlich übernommen habe. Nehmen wir beispielsweise den wichtigen Aspekt des Wartens hier in Tansania. Warten ist ein großer Lebensbestandteil der Bevölkerung. Man wartet auf alles, man lässt jedoch auch auf sich selber warten. Denn Zeit haben hier alle. Man steht drei Stunden im Stau, wartet eine Stunde beim verabredeten Treffpunkt auf seine Freunde, der Lehrer fängt eine halbe Stunde später mit dem Unterricht an und der Handwerker wird statt nach 3 Tagen erst nach 3 Wochen mit seiner Arbeit fertig. Warten ist außerdem die erste Strategie zur Problemlösung. Gibt es Schwierigkeiten oder Stress, hilft es meist erstmal ein bisschen abzuwarten. Häufig lösen sich viele Probleme dann von alleine. Der Händler,der dir seine Ware für 10.000 Shl verkaufen wollte, senkt den Preis nach einiger Zeit doch noch. Nach einiger Zeit des Wartens löst sich auch der größte Stau Dar es Salaams irgendwann auf und wenn man etwas Geduld zeigt, kommen die Freunde doch irgendwann beim Treffpunkt an. Diese Mentalität übernimmt man hier ganz automatisch und mir ist es erst durch meinen deutschen Besuch wieder richtig bewusst geworden.
Ansonsten war der Monat auf der einen Seite geprägt durch schöne freie Zeit, die ich wieder einmal zum Reisen genutzt habe. Andererseits war es aber auch eine sehr arbeitsintensive Zeit. Meine freie Zeit habe ich mich in die Touristenhochburg Arusha gewagt, eine Stadt, die im Norden Tansanias liegt. Der angekündigte Trubel blieb jedoch aus, da wir nicht während der Hauptferienzeiten dort waren. Die Stadt war schön und wir haben die Zeit für eine Wanderung durch die anliegenden Dörfer Arushas genutzt. Nach einigen Zeiten ging es dann weiter nach Moshi einer schönen kleinen Stadt nicht weit von Arusha entfernt. Wieder ging es auf Wanderschaft, wobei wir viel über die Kultur der anliegenden Dörfer gelernt haben. Nebenbei haben wir die traumhaft schöne Natur um uns herum genossen. Zum Abschluss ging es nach Tanga. Eine Stadt an der Ostküste von Tansania. Die Stadt habe ich sofort ins Herz geschlossen. Das Stadtbild ist sehr durch seinen muslimischen Einfluss geprägt, sodass wir jeden Abend mit den Gesängen des Muezzin aufgewacht und abends wieder eingeschlafen sind.
Die andere Hälfte des Monats war durch Arbeiten geprägt. Ich hatte Ende des Monats eine siebentägige Arbeitswoche, die morgens um 9 Uhr begann und abends um 19 Uhr aufhörte. Die Arbeit macht mir trotz dessen sehr viel Spaß. Mein Englischunterricht geht voran. Außerdem wurde nun mit den Theaterproben von einem selbstgeschriebenem Skript von mir begonnen. Es soll im August zur Aufführung kommen.
Nun beginnt ein neuer Monat. Der nächste Besuch ist schon angekommen: meine Eltern werden mich hier in Tansania einen Monat begleiten. Zu diesem neuen Abenteuer dann Neuigkeiten im Monat Juni.

Viele liebe Grüße aus Dar es Salaam, Tansania.
Eure Paula