Samstag, 13. April 2013

Liebe Leute,

Etwas verspätet, Neuigkeiten aus dem Monat März:

Ersteinmal habe ich den ersten Geburtstag meines Lebens nicht zu Hause zusammen mit meiner Familie, sondern am Strand verbracht. Es war natürlich schade,dass ich meine Lieben von zu Hause nicht bei mir hatte, aber gegen einen schönen Tag am Strand hatte ich auch nichts einzuwenden. Abends habe ich dann zusammen mit Freunden gekocht und schließlich sind wir noch alle zusammen in einen Club tanzen gegangen. Alles in allem ein wirklich schöner Tag. Die restliche Zeit des Monats März habe ich sonst ausschließlich mit arbeiten verbracht. Das hört sich zwar sehr anstrengen an, war aber eine wirklich schöne und spannende Zeit. Mitte des Monats habe ich mit den Kindern und den anderen Lehrern einen Strandausflug mit dem TSE organisiert. Ich bin morgens um 5 Uhr aufgestanden und habe zusammen mit meiner Arbeitskollegin Aisha für insgesamt 40 Leute Reis, Bohnen und Spinat gekocht. Nachdem wir fertig waren, sind wir dann mit dem ganzen Essen ins TSE gegangen, haben dort Essen,Getränke und Kinder in einen gemieteten Bus verfrachtet und haben uns Richtung Strand aufgemacht. Dort haben wir dann mit dem Theatertraining begonnen.Nach zwei Stunden gab es eine Mittagspause, in der alle Kinder gegessen und sich ein bisschen ausgeruht haben. Schließlich ging es dann mit dem Training weiter und zum Schluss durften alle nochmal zur Belohnung ins Meer springen. Trotz dessen,dass viele Kinder auch nicht schwimmen können, sind alle ins Wasser gegangen. Wir, die Lehrer, haben entspannt daneben gesessen und haben uns das Spektakel angeschaut. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen,dass so eine Situation in Deutschland nie möglich gewesen wäre, da manche Kinder ja gar nicht schwimmen konnten. Trotzdem hatten alle ihren Spaß und es ist auch keiner ertrunken.
Außerdem ist der Theaterregisseurs aus Hamburg hier in Dar es Salaam angekommen. Er wird hier drei Wochen im TSE Theater unterrichten, alle Leute kennenlernen und erste Ideen sammeln. Danach kommt er dann im August wieder, das Theaterstück zum Thema „zu Hause“ wird fertig gestellt und hier in Dar es Salaam aufgeführt. Es ist nun sicher,dass drei Lehrer und vier Schüler aus dem TSE im Oktober nach Deutschland reisen können. Dort wird das Theaterstück dann zusammen mit Hamburger Jugendlichen, die zu dem gleichen Thema gearbeitet haben, aufgeführt. Ich bin nun als Übersetzerin und Projektassistentin angestellt, was mich natürlich sehr gefreut hat. So kann ich das TSE sowohl in Tansania und Deutschland begleiten und bin Teil der Theaterproduktion. Durch das Projekt, verbringe ich im Moment die meiste Zeit auf der Arbeit, helfe beim Übersetzen und beim Theaterspielen, was genau das ist,was ich hier in Tansania immer machen wollte.
Außerdem verbringe ich im Moment viel Zeit in dem Musikstudio eines Freundes, was sich gleich hier in meiner Nachbarschaft befindet. Dort haben wir nun schon ein Lied gemeinsam aufgenommen und wollen weiterhin zusammen singen und weitere Sachen aufnehmen, worauf ich wirklich sehr Lust habe.
Ende des Monats hatte ich dann ein verlängertes Osterwochenende und bin mit meiner Mitbewohnerin und zwei weiteren Bekannten nach Lushoto gefahren, eine Stadt die am Rande der Usambara Berge, nördlich von Dar es Salaam liegt. Von Lushoto aus haben wir dann eine 2 1/2 tägige Wanderung durch die Berge unternommen, was ein wunderschönes Erlebnis war. Endlich konnten Lotta und ich mal wieder ein bisschen Bergluft schnuppern, was eine schöne Abwechslung zum täglichen Smog von Dar es Salaam war. Wir sind durch viele verschiedenen Vegetationen gewandert, u.A. Regenwald, Pinien- und Fichtenwälder, durch grüne Berglandschaften und weite Ebenen. Der erste Tag war mit drei Aufstiegen, wobei wir uns am Ende dann auf 2.000. Meter Höhe befanden, doch etwas anstrengend, aber wir haben es alle geschafft. Die Wanderung am zweiten Tag hat uns dann durch flachere Gegenden geführt und wir sind teilsweise durch winzige Bergdörfchen gewandert. Am Montagmorgen bin ich dann wieder alleine nach Dar es Salaam gefahren und Lotta, die nicht nur ein verlängertes Wochenende sondern Urlaub hatte, ist noch weitergezogen. Die Rückfahrt war dann doch etwas anstrengend. 8 Stunden Busfahrt, ohne Sitzplatz. Irgendwann hatte man Erbarmen mit mir und ich durfte mich auf einen Reissack in den Gang setzen. Schließlich nach 9 Stunden, glückliches und müdes Ankommen in Dar es Salaam.