Sonntag, 21. Oktober 2012

Back in Dar es Salaam

Diesen Text habe ich meinen Spendern schon als eine Rundmail geschickt, möchte aber auch meine zuverlässigen Blogleser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Denkt nicht, dass ich schreibfaul werde, nur weil ich den Text aus der Email kopiere. Aber ich muss morgen wieder Arbeiten und es wartet noch ein Berg Wäsche auf mich, mein Zimmer ist ein einziges Chaos und ich muss meinen Unterricht für morgen vorbereiten. So, nun aber genug der Entschuldigung und Ausrede. Hier kommt die Berichterstattung von meinem wunderschönen Urlaub:


Nun lebe ich schon seit fast drei Monaten hier in Dar es Salaam und es gibt mal wieder Einiges zu berichten. Die letzen zwei Wochen musste ich nicht arbeiten und habe die Chance genutzt um mit meinen beiden Mitfreiwilligen Lotta und Neele eine Rundreise durch den Süden Tansanias zu unternehmen. Das Wochenende blieben wir noch in Dar es Salaam und haben ein großes Festival besucht, bei dem mit leider das erste Mal seit ich hier bin etwas geklaut worden ist. Es waren zwar umgerechnet nur 5 Euro ( wo von man hier jedoch einen Tag lang sehr gut leben kann) und trotzdem habe ich mich irgendwie darüber geärgert, da mir einfach unbemerkt meine Tasche geöffnet wurde. Ich hoffe, dass mir sowas nicht nochmal so schnell passiert.
Unsere Reise startete dann etwas verspätet, am Dienstagmorgen nach Iringa, einer schönen kleinen Stadt nord- westlich von Dar es Salaam. Wir sind mit einem Bus morgens losgefahren und hatten eine ca. 8 stündige Fahrt vor uns, die jedoch noch ca. 6 Stunden, in denen wir gerade mal die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht haben, je durch eine Buspanne unterbrochen wurde. Dort standen wir nun. Irgendwo im Nirgendwo. Wir überlegten Hin und Her, denn es wurde langsam dunkel und wir hatten keine Lust die Nacht im Bus auf einer einsamen Landstraße zu verbringen. Da kam uns der Zufall zur Hilfe und uns sprach ein junger Weißer, Andrew, an der ebenfalls im Bus saß. Er kommt aus Australien und wohnt seit ca. 9 Monaten in Iringa. Kurzerhand haben wir uns zusammen getan, haben den Daumen ausgestreckt und nach nur 10 Minuten hielt ein Auto an, dass uns alle zusammen nach Iringa brachte. Der krönende Abschluss des Ganzen war dann die Einladung eine Nacht bei Andrew und seinen zwei Mitbewohnern übernachten zu können. Der Abend wurde dann mit einer warmen Dusche, einem gemütlichen Bett und einem leckeren Essen abgerundet.
Die nächsten zwei Tage haben wir uns Iringa angeguckt, haben eine Stone Side und eine Behindertenwerkstadt besichtigt. Nach zwei Tagen ging es dann weiter Richtung Mbeya, eine Stadt, die noch weiter im Süden Tansanias liegt. Wir haben uns ein kleines Guesthouse gemietet und haben uns am nächsten Tag zu einer Wanderung durch den Regenwald aufgemacht, da wir den Ngozi Krater, einen Krater der mitten im Regenwald liegt, besichtigen wollten. Diese Tour war mit Abstand die Anstrengenste und wir waren nach ca. 2 stündigen steilen Aufstieg bei sehr warmen Temperaturen ziemlich am Ende.
Weiter ging es nach 2 Tagen in Mbeya nach Tukuyo. Ein kleines nettes Örtchen, was ziemlich hoch gelegen ist und wir von unserem Guesthouse die schöne Landschaft bewundern konnten. Von Tukuyo aus, haben wir dann nach einer Tour durch Kakao- Bananen- und Teeplantagen, einen richtig schönen Wasserfall besichtigt.
Unser Endziel, und mit Abstand das kulturell interessanteste Erlebniss, war schließlich das kleine Örtchen Matema, was direkt am Lake Nyasa liegt. Der Lake Nyasa ist nicht nur der drittgrößte See in Tansania, sondern auch der neuntgrößte See der ganzen Welt und hat ungefähr die Fläche des Landes Belgien. Matema ist ein winziger Ort, der aus einem Missionskrankenhaus, einem Lutheran Center, einigen kleinen Essenständen und vielen kleinen Fischerhäusern besteht. Es war wirklich interessant, das Leben der Menschen im Dorf zu beobachten, die so viel anders leben als die Menschen hier in Dar es Salaam. Eine wirklich andere Welt. In Matema haben wir uns dann mit dem Nachtwächter des Lutheran Center angefreundet, in dem wir übernachtet haben. Der Nachtwächter, Alipipi,hat uns dann am nächsten Tag mit seinem kleinen Fischerboot zu einer richtig schönen Bucht gefahren, an der wir schnorcheln konnten und richtig schöne Fische beobachtet haben. Ansonsten haben wir in Matema die schöne Lage am See genutzt, um uns einfach ein bisschen auszuruhen, schwimmen zu gehen und die Ruhe und Gelassenheit des kleinen Örtchens zu genießen.
Am letzen Abend haben wir  noch eine andere Deutsche kennengelernt, die im Krankenhaus Matemas arbeitet. Es wurde dann nochmal ein ziemlich interessanter Abend, da sie viel über den Ort und dessen Probleme wusste ( z.B. die hohe Aidsrate, das Problem an Bildung zu gelangen u.s.w.).
Insgesamt war es ein richtig schöner Urlaub mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Momenten.
Morgen fange ich dann wieder an zu arbeiten und bin gespannt darauf, was die nächsten Wochen für mich bereit halten.

P.S. Am 29.08.2013 werde ich übrigens wieder in Deutschland sein. Wer Lust hat zum Flughafen zu kommen, ist herzlich willkommen :) 




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