Nun lebe ich schon seit fast drei Monaten hier
in Dar es Salaam und es gibt mal wieder Einiges zu berichten. Die
letzen zwei Wochen musste ich nicht arbeiten und habe die Chance
genutzt um mit meinen beiden Mitfreiwilligen Lotta und Neele eine
Rundreise durch den Süden Tansanias zu unternehmen. Das Wochenende
blieben wir noch in Dar es Salaam und haben ein großes Festival
besucht, bei dem mit leider das erste Mal seit ich hier bin etwas
geklaut worden ist. Es waren zwar umgerechnet nur 5 Euro ( wo von man
hier jedoch einen Tag lang sehr gut leben kann) und trotzdem habe ich
mich irgendwie darüber geärgert, da mir einfach unbemerkt meine Tasche
geöffnet wurde. Ich hoffe, dass mir sowas nicht nochmal so schnell
passiert.
Unsere Reise startete dann etwas verspätet, am
Dienstagmorgen nach Iringa, einer schönen kleinen Stadt nord- westlich
von Dar es Salaam. Wir sind mit einem Bus morgens losgefahren und
hatten eine ca. 8 stündige Fahrt vor uns, die jedoch noch ca. 6
Stunden, in denen wir gerade mal die Hälfte der Strecke hinter uns
gebracht haben, je durch eine Buspanne unterbrochen wurde. Dort standen
wir nun. Irgendwo im Nirgendwo. Wir überlegten Hin und Her, denn es
wurde langsam dunkel und wir hatten keine Lust die Nacht im Bus auf
einer einsamen Landstraße zu verbringen. Da kam uns der Zufall zur
Hilfe und uns sprach ein junger Weißer, Andrew, an der ebenfalls im Bus
saß. Er kommt aus Australien und wohnt seit ca. 9 Monaten in Iringa.
Kurzerhand haben wir uns zusammen getan, haben den Daumen ausgestreckt
und nach nur 10 Minuten hielt ein Auto an, dass uns alle zusammen nach
Iringa brachte. Der krönende Abschluss des Ganzen war dann die
Einladung eine Nacht bei Andrew und seinen zwei Mitbewohnern
übernachten zu können. Der Abend wurde dann mit einer warmen Dusche,
einem gemütlichen Bett und einem leckeren Essen abgerundet.
Die nächsten zwei Tage haben wir uns Iringa
angeguckt, haben eine Stone Side und eine Behindertenwerkstadt
besichtigt. Nach zwei Tagen ging es dann weiter Richtung Mbeya, eine
Stadt, die noch weiter im Süden Tansanias liegt. Wir haben uns ein
kleines Guesthouse gemietet und haben uns am nächsten Tag zu einer
Wanderung durch den Regenwald aufgemacht, da wir den Ngozi Krater,
einen Krater der mitten im Regenwald liegt, besichtigen wollten. Diese
Tour war mit Abstand die Anstrengenste und wir waren nach ca. 2
stündigen steilen Aufstieg bei sehr warmen Temperaturen ziemlich am
Ende.
Weiter ging es nach 2 Tagen in Mbeya nach
Tukuyo. Ein kleines nettes Örtchen, was ziemlich hoch gelegen ist und
wir von unserem Guesthouse die schöne Landschaft bewundern konnten. Von
Tukuyo aus, haben wir dann nach einer Tour durch Kakao- Bananen- und
Teeplantagen, einen richtig schönen Wasserfall besichtigt.
Unser Endziel, und mit Abstand das kulturell
interessanteste Erlebniss, war schließlich das kleine Örtchen Matema,
was direkt am Lake Nyasa liegt. Der Lake Nyasa ist nicht nur der
drittgrößte See in Tansania, sondern auch der neuntgrößte See der
ganzen Welt und hat ungefähr die Fläche des Landes Belgien. Matema ist
ein winziger Ort, der aus einem Missionskrankenhaus, einem Lutheran
Center, einigen kleinen Essenständen und vielen kleinen Fischerhäusern
besteht. Es war wirklich interessant, das Leben der Menschen im Dorf zu
beobachten, die so viel anders leben als die Menschen hier in Dar es
Salaam. Eine wirklich andere Welt. In Matema haben wir uns dann mit dem
Nachtwächter des Lutheran Center angefreundet, in dem wir übernachtet
haben. Der Nachtwächter, Alipipi,hat uns dann am nächsten Tag mit
seinem kleinen Fischerboot zu einer richtig schönen Bucht gefahren, an
der wir schnorcheln konnten und richtig schöne Fische beobachtet haben.
Ansonsten haben wir in Matema die schöne Lage am See genutzt, um uns
einfach ein bisschen auszuruhen, schwimmen zu gehen und die Ruhe und
Gelassenheit des kleinen Örtchens zu genießen.
Am letzen Abend haben wir noch eine andere
Deutsche kennengelernt, die im Krankenhaus Matemas arbeitet. Es wurde
dann nochmal ein ziemlich interessanter Abend, da sie viel über den Ort
und dessen Probleme wusste ( z.B. die hohe Aidsrate, das Problem an
Bildung zu gelangen u.s.w.).
Insgesamt war es ein richtig schöner Urlaub mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Momenten.
Morgen fange ich dann wieder an zu arbeiten und bin gespannt darauf, was die nächsten Wochen für mich bereit halten.
P.S. Am 29.08.2013 werde ich übrigens wieder in Deutschland sein. Wer Lust hat zum Flughafen zu kommen, ist herzlich willkommen :)
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