Montag, 27. Mai 2013

Neuigkeiten aus dem April

Die Abstände zwischen den Blogeinträgen werden immer größer.Trotzdem habe ich euch noch nicht vergessen. Da nun schon ein Monat ohne Meldung vergangen ist, bringe ich euch erstmal auf den neusten Stand. Hier ein paar Neuigkeiten aus dem Monat April:

Bei euch kehrt hoffentlich nach dem langen Winter langsam der Frühling ein. Bei mir hier in Tansania ist es genau anders herum. Der Herbst kommt. Den kann man natürlich nicht mit dem Herbst in Deutschland vergleichen,da es weiterhin warm ist. Trotzdem gibt es viele verregnete Tage, die Sonne scheint nicht mehr nur noch vom blauen Himmel und auch hier merkt man,dass es etwas kühler wird. Statt wie im Dezember dem heißesten Monat, ist es tagsüber nicht mehr um die 40 Grad, sondern um die 30 Grad und nachts sogar nur um die 20 Grad, sodass ich anfange mir einen Pulli anzuziehen und wieder mit einer Decke schlafe. Ja, erstaunlich aber wahr. Bei 20 Grad fange ich an bitterlich zu frieren. Für Deutschland muss ich mir also nochmal einen Überlebensstrategie ausdenken.

Zu einer anderen Frage: Was ist im Monat April alles in Tansania passiert? Der Theaterregisseur mit dem das TSE drei Wochen lang zusammen gearbeitet hat, ist wieder nach Deutschland abgereist und hat große Aufgaben für mich, die anderen Lehrer und die Kinder hinterlassen. Der Regisseur will im September kommen und das Projekt dann hier in Tansania fertigstellen. Bis dahin sollen wir uns einen eigenen Probenraum mieten, zwei Mal die Wochen mit den Kindern Theaterproben veranstalten, die im Oktober nach Deutschland fliegen, sollen Pässe und Visa für alle organisieren, sollen noch 6 seperate Shows veranstalten und ich soll darüber Evaluationen und Interviews abhalten. Es gibt also neben dem normalen TSE- Alltag eine Menge zu tun. Im Monat April sollten wir in diese Pläne schon voll einsteigen, wir hatten aber einige Schwierigkeiten und es gab doch noch viele ungeklärte Fragen, sodass wir in diesem Monat nicht wirklich viel geschafft haben. Nun geht es aber langsam vorran. Die erste Probe hat stattgefunden, ein Probenraum soll noch diese Woche gemietet werden. Außerdem haben wir diese Woche noch drei Shows, bei denen die Kinder des TSE unter anderem im "Nafasi Art Space", einem Kultur- und Kunstzentrum, bei uns in der Nähe auftreten. Über dieses Angebot haben sich alle sehr gefreut.

Ansonsten geht der normale wuselige Alltag im TSE weiter, obwohl sich diesen Monat meine Arbeitsbedingungen ein bisschen verändert haben. Die Sekretärin des TSE macht einen Monat Ferien und somit bin ich zusätzlich dafür zuständig das TSE morgens aufzuschließen, das Office aufzuräumen, auf das Equipment aufzupassen und die ganzen anderen Büroarbeiten zu erledigen. Anfang des Monats hatte ich ein bisschen Bedenken, ob ich das wirklich alles alleine schaffe, aber nun hat sich alles gut eingespielt und die Arbeit macht mir Spaß. So sehr mir die Arbeit Spaß macht, bekomme ich trozdem manchmal noch Zweifel über meine Rolle im TSE. Als Freiwillige habe ich eigentlich die Position einer Praktikantin, kann mich mit in die Arbeit einbringen, sollte aber eben nur soviel Verantwortung übernehmen, dass das Projekt auch jederzeit ohne mich weiterbestehen kann. Diese Rolle hat sich mit der Zeit sehr verschoben. Im Moment schließe ich das Office morgens auf und abends wieder zu, kümmere mich um die Einnahmen und Ausgaben des TSE und trage selber Entscheidung darüber ob etwas für das TSE gekauft werden soll oder nicht. All diese Aufgaben sollten mir eigentlich gar nicht zugesprochen werden. Dies bedeutet nicht, dass mir meine Rolle im TSE nicht gefällt oder das ich mich mit diesen Aufgaben überfordert fühle. Das Ziel eines Freiwilligendienstes verfolge ich damit aber trotzdem nicht. Das Projekt sollte eben nicht abhängig von seinen Freiwilligen sein und jeder Zeit auch auf eigenen Beinen stehen können. Manchmal habe ich im TSE das Gefühl, dass dies nicht mehr der Fall ist. Seit seiner Gründung waren jedes Jahr neue Freiwillige da und irgendwie haben sich schon alle zu sehr an diese Situtation gewöhnt.

Ansonsten bin ich letztes Wochenende mit meiner Mitbewohnerin Lotta nach Iringa gefahren, eine Stadt im Süden Tansanias. Dort haben wir uns ein Kinderdorf angeschaut, in dem eine deutsche Freiwillige arbeitet. Es war wirklich interessant zu erfahren, wie der Alltag in so einem Dorf aussieht. Vieles hat sehr an ein deutsches Kinderheim erinnert. Die Kinder wohnen nach Geschlecht und Alter geteilt in verschiedenen Wohngruppen zusammen und haben zugesprochene Betreuer, mit denen sie zusammen in einem Haus leben. Den Kindern wird die Möglichkeit geboten zur Schule zu gehen, nachmittags bekommen sie Nachhilfe und es werden verschiedene Aktivitäten angeboten. Am Sonntag geht es für alle in die Kirche. Außerdem hat das Kinderdorf einen eigenen kleinen Bauernhof mit Tieren und einen großen Gemüsegarten, ist also selbstversorgend. Lotta und ich haben nach der Großstadtatmosphäre in Dar es Salaam vorallem mal wieder die schöne Natur um uns herum genossen.

Das waren also mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Monat April. Ich hoffe ihr lasst es euch allen gut gehen und müsst nicht mehr allzu lange auf die ersten richtigen Sommertage warten.

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