Ich hoffe, ihr hattet alle schöne und besinnliche Weihnachten und werdet alle gute in das neue Jahr 2013 rutschen. Ich hatte ein doch sehr "unweihnachtliches" Weihnachten. Da konnte auch der schöne Plastikweihnachtsbaum unserer Nachbarin nichts gegen tun. Lotta und ich haben den Tag am Strand verbracht und haben abends zusammen mit einigen Leuten ein großes Weihnachtsessen veranstaltet. Nun werden wir am Sonntag mit den anderen Volunteers nach Sansibar fahren, dort Silvester feiern und dann unserer Zwischenseminar abhalten.
Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Viele Grüße von weit weit weg. Eure Paula
Willkommen auf meinem Blog. Ab August 2012 werde ich ein Jahr lang in Tansania leben um dort im Jugendzentrum Talent Search and Empowerment (TSE) zu arbeiten. Hier werde ich euch mit Berichten und Bildern von meinem Leben und meiner Arbeit vor Ort auf dem Laufenden halten.
Freitag, 28. Dezember 2012
Samstag, 22. Dezember 2012
Mein zweiter Urlaub
Wie ich euch schon erzählt habe, muss ich
diesen Monat nicht arbeiten und habe die letzten zwei Wochen dazu
genutzt den Westen von Tansania mit zwei meiner Mitfreiwilligen zu
bereisen. Es war eine sehr schöne Reise, wobei ich am Ende wirklich
sehr müde und schlapp war, da wir mehrere tausend Kilometer
zurückgelegt haben. Unsere Reise begann in Dar es Salaam am Bahnhof.
Ich bin mit meinen Mitfreiwilligen Simon und Friedrich in den Zug
gestiegen und wir sind bis nach Kigoma gefahren, eine Stadt die im
Westen Tansanias liegt und die einzige Stadt ist, die direkt am
Tanganika See liegt. Die Zugfahrt war ein tolles Erlebnis, da sie über
zwei Tage ging und man sehr viel von der Landschaft und kleinen
abgelegenen Dörfern sehen konnte. Häufig wurden kleine Stopps eingelegt
und die Dorfbewohner haben an den Bahngleisen Essen, Getränke und
Früchte verkauft. Nach insgesamt 52 Stunden Zugfahrt sind wir dann
schließlich in Kigoma angekommen und haben uns zwei Tage lang die Stadt
und den kleinen Ort Ujiji angeguckt, in dem wir noch ein Museum
besichtigt haben. Kigoma ist eine wirklich schöne Stadt. Sie liegt
direkt am See, hat einen großen Hafen und ist von Bergen umringt. Nach
zwei Tagen haben wir uns dann zum Hafen aufgemacht um mit dem berühmten
Passagierschiff „M.V. Liemba“ über den Tanganika See nach Mpulungu zu
fahren. Eine Stadt die in Sambia, dem Nachbarland von Tansania liegt.
Wir sind zwei Tage mit dem Schiff gefahren und haben mal wieder eine
wunderschöne Landschaft beobachten können. Eine besondere Attraktion
war jedoch der Handel der von Schiff aus mit den kleinen Küstenorten
betrieben wurde. Das Schiff hat mehrere Meter vom Ufer entfernt
gehalten und die Händler sind vom Festland mit kleinen Ruderbooten auf
den See hinausgefahren um dann mitten auf dem Wasser die Waren von
einem Schiff auf das andere zu transportieren. Meistens ging alles sehr
hektisch zu und auf den ersten Blick war es immer ein einziges Chaos.
Am Ende wurden jedoch immer alle Waren verladen und die Schifferboote
sind wieder zum Festland gefahren. Nachdem wir in Sambia angekommen
sind, mussten wir zuerst die Grenze passieren und haben uns dann in
Mpulungu eine Schlafmöglichkeit gesucht. Man hat sogleich bemerkt,dass
man sich in einem anderen Land befindet. Es gab eine andere Währung,
eine andere Sprache wurde gesprochen und auch sonst habe ich mich auf
einmal wieder viel mehr als Touristin gefühlt als in Tansania. Es hat
mir jedoch auch gezeigt, wie selbstverständlich ich mich teilweise
schon in Dar es Salaam bewege. Ich kenne mich aus, kann mich
verständigen und habe hier schon viel gelernt. Die Sicherheit viel in
Sambia dann erst einmal wieder weg. Von Mpulungu aus haben wir dann
zusammen die „Kalombo Falls“ besichtigt. Wirklich wunderschöne
Wasserfälle, die die Grenze zwischen Tansania und Sambia bilden.
Nachdem wir einige Tage in Sambia waren, wollten wir uns schließlich
wieder in Richtung Tansania aufmachen um dort dann in die Stadt Mbeya
zu fahren, um uns dann schließlich auf den Rückweg nach Dar es Salaam
zu machen. Das war jedoch ein gar nicht so leichtes Unterfangen. Wir
waren in einem wirklich kleinen Örtchen in dem einfach keine Busse
fuhren. Wir standen Irgendwo im Nirgendwo. Schließlich hat uns dann ein
freundlicher Trukkerfahrer an einen der Grenzort gefahren von dem wir
dann weiter Richtung Tansania getrampt sind und nach einigen Tagen
endlich an unser Ziel Mbeya gelangt sind. Dort habe ich dann mit Simon
und Friedrich noch einen letzten Tag verbracht und bin am nächsten Tag
alleine in den Zug nach Dar es Salaam gestiegen. Die anderen beiden
werden sich noch einige Tage die Stadt angucken, in der ich im Oktober
schon war. Ich bin nun seit gestern wieder in Dar es Salaam. Als ich in
unsere Wohnung kam war es für mich wirklich wie ein „nach Hause
kommen“. Ein wirklich schönes Gefühl. Die nächsten Tage werde ich nun
mit Lotta in Dar es Salaam verbringen und Weihnachten mit meinen
Mitfreiwilligen feiern. Über Silvester werde ich dann nach Sansibar
fahren, wo wir schließlich noch unser Zwischenseminar haben, was für
alle Freiwilligen organisiert wird, die ihre Arbeit hier über
„Weltwärts“ abhalten. Auf das Seminar bin ich wirklich gespannt und
werde euch in meiner nächsten Mail davon berichten.
Montag, 3. Dezember 2012
TSE Community Show
Jedes Monatsende veranstaltet das TSE
eine „Community Show“. Es wird als eine Art Streetbash
organisiert, bei dem nichts angekündigt oder organisiert wird,
sondern die Leute im Augenblick in dem die Show beginnt erst davon
erfahren. Es wird auf der Straße vor dem TSE eine große Bühne
aufgebaut, auf der die Kinder dann eine ungefähr dreistündige Show
vorführen. Dazu gehört, das Vorführen von Theaterstücken, eigener
Musik, Tanz- und Trommeleinlagen sowie Hip Hop. Dazu gab es zumindest
das letzte Mal dann Reis, Bohnen und Spinat für alle Gäste, Kinder
und Lehrer zu essen. Für die Kinder ist es immer eine tolle Sache.
Den ganzen Monat über haben sie etwas, auf das sie hinarbeiten
können und am Ende jeden Monats können sie ihre neuen Idee und
Fähigkeiten präsentieren. Seitdem sind viele Kinder viel
motivierter beim Training dabei und je näher der Termin der Show
rückt, desto mehr wird geprobt und es werden unzählige Kikaos
(Besprechungen) abgehalten, in denen dann jedes noch so kleine Detail
der Show besprochen wird. Meistens entsteht dann doch vieles eher
nach dem Zufallsprinzip. Bei der letzten Show habe ich mich im TSE
wirklich sehr wohl gefühlt. Es sind viele Zuschauer gekommen und ich
habe mich gewundert wie viele Leute ich hier eigentlich, auch wenn
nur vom Sehen, schon kenne. Ich habe mir die Show angeguckt, habe
mich mit vielen Leuten unterhalten und habe mitgeholfen zu
organisieren. Zum Schluss saßen wir mit allen Lehrern und Schülern
des TSE auf dem Hof und haben zusammen gegessen.
Außerdem habe ich am Wochenende einer
der schönsten Tage hier in Tansania verbracht. Wir waren abends bei
einem Konzert von meinem Kollegen Oliver. Er hat mit ein paar
Freunden eine eigene Band, singt, tanzt, spielt Gitarre und Trommel.
Am Sonntagabend sind sie dann zusammen mit drei anderen Bands und
einer Tanzgruppe im „Nafasi Art Center“ aufgetreten, was hier
eine Art Kulturzentrum ist. Es wurden überall Kissen, Sofas und
Decken ausgelegt und man konnte sich die Musik anhören. Außerdem
gab es eine Ausstellungshalle, in der Bilder von tansanischen
Künstlern ausgestellt wurden. Ich war mit ein paar Mitfreiwilligen
und meiner Arbeitskollegin Aisha dort. Zuerst haben alle Leute nur
zugehört, aber zum Schluss haben alle Zuschauer zu der Musik
getanzt. Es waren wieder viele Leute da, die ich kannte und es war
ein unglaublich tolles Erlebnis mit allen zu Tanzen und einfach
einmal alle Fragen zu vergessen, die man sich hier häufig stellt.
Ist mein Kiswahili gut genug? Wie sehr bin ich eigentlich schon
integriert? Entspreche ich den Erwartungen meiner Arbeitgeber? In
diesem Moment habe ich einfach nur mit vielen Menschen zu toller
Musik getanzt. Ein wirklich toller Abend!
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