Samstag, 22. Dezember 2012

Mein zweiter Urlaub








Wie ich euch schon erzählt habe, muss ich diesen Monat nicht arbeiten und habe die letzten zwei Wochen dazu genutzt den Westen von Tansania mit zwei meiner Mitfreiwilligen zu bereisen. Es war eine sehr schöne Reise, wobei ich am Ende wirklich sehr müde und schlapp war, da wir mehrere tausend Kilometer zurückgelegt haben. Unsere Reise begann in Dar es Salaam am Bahnhof. Ich bin mit meinen Mitfreiwilligen Simon und Friedrich in den Zug gestiegen und wir sind bis nach Kigoma gefahren, eine Stadt die im Westen Tansanias liegt und die einzige Stadt ist, die direkt am Tanganika See liegt. Die Zugfahrt war ein tolles Erlebnis, da sie über zwei Tage ging und man sehr viel von der Landschaft und kleinen abgelegenen Dörfern sehen konnte. Häufig wurden kleine Stopps eingelegt und die Dorfbewohner haben an den Bahngleisen Essen, Getränke und Früchte verkauft. Nach insgesamt 52 Stunden Zugfahrt sind wir dann schließlich in Kigoma angekommen und haben uns zwei Tage lang die Stadt und den kleinen Ort Ujiji angeguckt, in dem wir noch ein Museum besichtigt haben. Kigoma ist eine wirklich schöne Stadt. Sie liegt direkt am See, hat einen großen Hafen und ist von Bergen umringt. Nach zwei Tagen haben wir uns dann zum Hafen aufgemacht um mit dem berühmten Passagierschiff „M.V. Liemba“ über den Tanganika See nach Mpulungu zu fahren. Eine Stadt die in Sambia, dem Nachbarland von Tansania liegt. Wir sind zwei Tage mit dem Schiff gefahren und haben mal wieder eine wunderschöne Landschaft beobachten können. Eine besondere Attraktion war jedoch der Handel der von Schiff aus mit den kleinen Küstenorten betrieben wurde. Das Schiff hat mehrere Meter vom Ufer entfernt gehalten und die Händler sind vom Festland mit kleinen Ruderbooten auf den See hinausgefahren um dann mitten auf dem Wasser die Waren von einem Schiff auf das andere zu transportieren. Meistens ging alles sehr hektisch zu und auf den ersten Blick war es immer ein einziges Chaos. Am Ende wurden jedoch immer alle Waren verladen und die Schifferboote sind wieder zum Festland gefahren. Nachdem wir in Sambia angekommen sind, mussten wir zuerst die Grenze passieren und haben uns dann in Mpulungu eine Schlafmöglichkeit gesucht. Man hat sogleich bemerkt,dass man sich in einem anderen Land befindet. Es gab eine andere Währung, eine andere Sprache wurde gesprochen und auch sonst habe ich mich auf einmal wieder viel mehr als Touristin gefühlt als in Tansania. Es hat mir jedoch auch gezeigt, wie selbstverständlich ich mich teilweise schon in Dar es Salaam bewege. Ich kenne mich aus, kann mich verständigen und habe hier schon viel gelernt. Die Sicherheit viel in Sambia dann erst einmal wieder weg. Von Mpulungu aus haben wir dann zusammen die „Kalombo Falls“ besichtigt. Wirklich wunderschöne Wasserfälle, die die Grenze zwischen Tansania und Sambia bilden. Nachdem wir einige Tage in Sambia waren, wollten wir uns schließlich wieder in Richtung Tansania aufmachen um dort dann in die Stadt Mbeya zu fahren, um uns dann schließlich auf den Rückweg nach Dar es Salaam zu machen. Das war jedoch ein gar nicht so leichtes Unterfangen. Wir waren in einem wirklich kleinen Örtchen in dem einfach keine Busse fuhren. Wir standen Irgendwo im Nirgendwo. Schließlich hat uns dann ein freundlicher Trukkerfahrer an einen der Grenzort gefahren von dem wir dann weiter Richtung Tansania getrampt sind und nach einigen Tagen endlich an unser Ziel Mbeya gelangt sind. Dort habe ich dann mit Simon und Friedrich noch einen letzten Tag verbracht und bin am nächsten Tag alleine in den Zug nach Dar es Salaam gestiegen. Die anderen beiden werden sich noch einige Tage die Stadt angucken, in der ich im Oktober schon war. Ich bin nun seit gestern wieder in Dar es Salaam. Als ich in unsere Wohnung kam war es für mich wirklich wie ein „nach Hause kommen“. Ein wirklich schönes Gefühl. Die nächsten Tage werde ich nun mit Lotta in Dar es Salaam verbringen und Weihnachten mit meinen Mitfreiwilligen feiern. Über Silvester werde ich dann nach Sansibar fahren, wo wir schließlich noch unser Zwischenseminar haben, was für alle Freiwilligen organisiert wird, die ihre Arbeit hier über „Weltwärts“ abhalten. Auf das Seminar bin ich wirklich gespannt und werde euch in meiner nächsten Mail davon berichten.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten, viel Schnee und gemütliche Abende vor dem Kamin und unter dem Tannenbaum. Außerdem natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013. Lasst es euch allen gut gehen.

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