Wie ich euch schon erzählt habe, muss ich
diesen Monat nicht arbeiten und habe die letzten zwei Wochen dazu
genutzt den Westen von Tansania mit zwei meiner Mitfreiwilligen zu
bereisen. Es war eine sehr schöne Reise, wobei ich am Ende wirklich
sehr müde und schlapp war, da wir mehrere tausend Kilometer
zurückgelegt haben. Unsere Reise begann in Dar es Salaam am Bahnhof.
Ich bin mit meinen Mitfreiwilligen Simon und Friedrich in den Zug
gestiegen und wir sind bis nach Kigoma gefahren, eine Stadt die im
Westen Tansanias liegt und die einzige Stadt ist, die direkt am
Tanganika See liegt. Die Zugfahrt war ein tolles Erlebnis, da sie über
zwei Tage ging und man sehr viel von der Landschaft und kleinen
abgelegenen Dörfern sehen konnte. Häufig wurden kleine Stopps eingelegt
und die Dorfbewohner haben an den Bahngleisen Essen, Getränke und
Früchte verkauft. Nach insgesamt 52 Stunden Zugfahrt sind wir dann
schließlich in Kigoma angekommen und haben uns zwei Tage lang die Stadt
und den kleinen Ort Ujiji angeguckt, in dem wir noch ein Museum
besichtigt haben. Kigoma ist eine wirklich schöne Stadt. Sie liegt
direkt am See, hat einen großen Hafen und ist von Bergen umringt. Nach
zwei Tagen haben wir uns dann zum Hafen aufgemacht um mit dem berühmten
Passagierschiff „M.V. Liemba“ über den Tanganika See nach Mpulungu zu
fahren. Eine Stadt die in Sambia, dem Nachbarland von Tansania liegt.
Wir sind zwei Tage mit dem Schiff gefahren und haben mal wieder eine
wunderschöne Landschaft beobachten können. Eine besondere Attraktion
war jedoch der Handel der von Schiff aus mit den kleinen Küstenorten
betrieben wurde. Das Schiff hat mehrere Meter vom Ufer entfernt
gehalten und die Händler sind vom Festland mit kleinen Ruderbooten auf
den See hinausgefahren um dann mitten auf dem Wasser die Waren von
einem Schiff auf das andere zu transportieren. Meistens ging alles sehr
hektisch zu und auf den ersten Blick war es immer ein einziges Chaos.
Am Ende wurden jedoch immer alle Waren verladen und die Schifferboote
sind wieder zum Festland gefahren. Nachdem wir in Sambia angekommen
sind, mussten wir zuerst die Grenze passieren und haben uns dann in
Mpulungu eine Schlafmöglichkeit gesucht. Man hat sogleich bemerkt,dass
man sich in einem anderen Land befindet. Es gab eine andere Währung,
eine andere Sprache wurde gesprochen und auch sonst habe ich mich auf
einmal wieder viel mehr als Touristin gefühlt als in Tansania. Es hat
mir jedoch auch gezeigt, wie selbstverständlich ich mich teilweise
schon in Dar es Salaam bewege. Ich kenne mich aus, kann mich
verständigen und habe hier schon viel gelernt. Die Sicherheit viel in
Sambia dann erst einmal wieder weg. Von Mpulungu aus haben wir dann
zusammen die „Kalombo Falls“ besichtigt. Wirklich wunderschöne
Wasserfälle, die die Grenze zwischen Tansania und Sambia bilden.
Nachdem wir einige Tage in Sambia waren, wollten wir uns schließlich
wieder in Richtung Tansania aufmachen um dort dann in die Stadt Mbeya
zu fahren, um uns dann schließlich auf den Rückweg nach Dar es Salaam
zu machen. Das war jedoch ein gar nicht so leichtes Unterfangen. Wir
waren in einem wirklich kleinen Örtchen in dem einfach keine Busse
fuhren. Wir standen Irgendwo im Nirgendwo. Schließlich hat uns dann ein
freundlicher Trukkerfahrer an einen der Grenzort gefahren von dem wir
dann weiter Richtung Tansania getrampt sind und nach einigen Tagen
endlich an unser Ziel Mbeya gelangt sind. Dort habe ich dann mit Simon
und Friedrich noch einen letzten Tag verbracht und bin am nächsten Tag
alleine in den Zug nach Dar es Salaam gestiegen. Die anderen beiden
werden sich noch einige Tage die Stadt angucken, in der ich im Oktober
schon war. Ich bin nun seit gestern wieder in Dar es Salaam. Als ich in
unsere Wohnung kam war es für mich wirklich wie ein „nach Hause
kommen“. Ein wirklich schönes Gefühl. Die nächsten Tage werde ich nun
mit Lotta in Dar es Salaam verbringen und Weihnachten mit meinen
Mitfreiwilligen feiern. Über Silvester werde ich dann nach Sansibar
fahren, wo wir schließlich noch unser Zwischenseminar haben, was für
alle Freiwilligen organisiert wird, die ihre Arbeit hier über
„Weltwärts“ abhalten. Auf das Seminar bin ich wirklich gespannt und
werde euch in meiner nächsten Mail davon berichten.
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