Jedes Monatsende veranstaltet das TSE
eine „Community Show“. Es wird als eine Art Streetbash
organisiert, bei dem nichts angekündigt oder organisiert wird,
sondern die Leute im Augenblick in dem die Show beginnt erst davon
erfahren. Es wird auf der Straße vor dem TSE eine große Bühne
aufgebaut, auf der die Kinder dann eine ungefähr dreistündige Show
vorführen. Dazu gehört, das Vorführen von Theaterstücken, eigener
Musik, Tanz- und Trommeleinlagen sowie Hip Hop. Dazu gab es zumindest
das letzte Mal dann Reis, Bohnen und Spinat für alle Gäste, Kinder
und Lehrer zu essen. Für die Kinder ist es immer eine tolle Sache.
Den ganzen Monat über haben sie etwas, auf das sie hinarbeiten
können und am Ende jeden Monats können sie ihre neuen Idee und
Fähigkeiten präsentieren. Seitdem sind viele Kinder viel
motivierter beim Training dabei und je näher der Termin der Show
rückt, desto mehr wird geprobt und es werden unzählige Kikaos
(Besprechungen) abgehalten, in denen dann jedes noch so kleine Detail
der Show besprochen wird. Meistens entsteht dann doch vieles eher
nach dem Zufallsprinzip. Bei der letzten Show habe ich mich im TSE
wirklich sehr wohl gefühlt. Es sind viele Zuschauer gekommen und ich
habe mich gewundert wie viele Leute ich hier eigentlich, auch wenn
nur vom Sehen, schon kenne. Ich habe mir die Show angeguckt, habe
mich mit vielen Leuten unterhalten und habe mitgeholfen zu
organisieren. Zum Schluss saßen wir mit allen Lehrern und Schülern
des TSE auf dem Hof und haben zusammen gegessen.
Außerdem habe ich am Wochenende einer
der schönsten Tage hier in Tansania verbracht. Wir waren abends bei
einem Konzert von meinem Kollegen Oliver. Er hat mit ein paar
Freunden eine eigene Band, singt, tanzt, spielt Gitarre und Trommel.
Am Sonntagabend sind sie dann zusammen mit drei anderen Bands und
einer Tanzgruppe im „Nafasi Art Center“ aufgetreten, was hier
eine Art Kulturzentrum ist. Es wurden überall Kissen, Sofas und
Decken ausgelegt und man konnte sich die Musik anhören. Außerdem
gab es eine Ausstellungshalle, in der Bilder von tansanischen
Künstlern ausgestellt wurden. Ich war mit ein paar Mitfreiwilligen
und meiner Arbeitskollegin Aisha dort. Zuerst haben alle Leute nur
zugehört, aber zum Schluss haben alle Zuschauer zu der Musik
getanzt. Es waren wieder viele Leute da, die ich kannte und es war
ein unglaublich tolles Erlebnis mit allen zu Tanzen und einfach
einmal alle Fragen zu vergessen, die man sich hier häufig stellt.
Ist mein Kiswahili gut genug? Wie sehr bin ich eigentlich schon
integriert? Entspreche ich den Erwartungen meiner Arbeitgeber? In
diesem Moment habe ich einfach nur mit vielen Menschen zu toller
Musik getanzt. Ein wirklich toller Abend!
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