Die Abstände zwischen den Blogeinträgen werden immer größer.Trotzdem habe ich euch noch nicht vergessen. Da nun schon ein Monat ohne Meldung vergangen ist, bringe ich euch erstmal auf den neusten Stand. Hier ein paar Neuigkeiten aus dem Monat April:
Bei euch kehrt hoffentlich nach dem langen
Winter langsam der Frühling ein. Bei mir hier in Tansania ist es genau
anders herum. Der Herbst kommt. Den kann man natürlich nicht mit dem
Herbst in Deutschland vergleichen,da es weiterhin warm ist. Trotzdem
gibt es viele verregnete Tage, die Sonne scheint nicht mehr nur noch vom
blauen Himmel und auch hier merkt man,dass es etwas kühler wird. Statt
wie im Dezember dem heißesten Monat, ist es tagsüber nicht mehr um die
40 Grad, sondern um die 30 Grad und nachts sogar nur um die 20 Grad,
sodass ich anfange mir einen Pulli anzuziehen und wieder mit einer Decke
schlafe. Ja, erstaunlich aber wahr. Bei 20 Grad fange ich an bitterlich
zu frieren. Für Deutschland muss ich mir also nochmal einen
Überlebensstrategie ausdenken.
Zu einer anderen Frage: Was ist im Monat April
alles in Tansania passiert? Der Theaterregisseur mit dem das TSE drei
Wochen lang zusammen gearbeitet hat, ist wieder nach Deutschland
abgereist und hat große Aufgaben für mich, die anderen Lehrer und die
Kinder hinterlassen. Der Regisseur will im September kommen und das
Projekt dann hier in Tansania fertigstellen. Bis dahin sollen wir uns
einen eigenen Probenraum mieten, zwei Mal die Wochen mit den Kindern
Theaterproben veranstalten, die im Oktober nach Deutschland fliegen,
sollen Pässe und Visa für alle organisieren, sollen noch 6 seperate
Shows veranstalten und ich soll darüber Evaluationen und Interviews
abhalten. Es gibt also neben dem normalen TSE- Alltag eine Menge zu tun.
Im Monat April sollten wir in diese Pläne schon voll einsteigen, wir
hatten aber einige Schwierigkeiten und es gab doch noch viele ungeklärte
Fragen, sodass wir in diesem Monat nicht wirklich viel geschafft haben.
Nun geht es aber langsam vorran. Die erste Probe hat stattgefunden, ein
Probenraum soll noch diese Woche gemietet werden. Außerdem haben wir
diese Woche noch drei Shows, bei denen die Kinder des TSE unter anderem
im "Nafasi Art Space", einem Kultur- und Kunstzentrum, bei uns in der
Nähe auftreten. Über dieses Angebot haben sich alle sehr gefreut.
Ansonsten geht der normale wuselige Alltag im
TSE weiter, obwohl sich diesen Monat meine Arbeitsbedingungen ein
bisschen verändert haben. Die Sekretärin des TSE macht einen Monat
Ferien und somit bin ich zusätzlich dafür zuständig das TSE morgens
aufzuschließen, das Office aufzuräumen, auf das Equipment aufzupassen
und die ganzen anderen Büroarbeiten zu erledigen. Anfang des Monats
hatte ich ein bisschen Bedenken, ob ich das wirklich alles alleine
schaffe, aber nun hat sich alles gut eingespielt und die Arbeit macht
mir Spaß. So sehr mir die Arbeit Spaß macht, bekomme ich trozdem
manchmal noch Zweifel über meine Rolle im TSE. Als Freiwillige habe ich
eigentlich die Position einer Praktikantin, kann mich mit in die Arbeit
einbringen, sollte aber eben nur soviel Verantwortung übernehmen, dass
das Projekt auch jederzeit ohne mich weiterbestehen kann. Diese Rolle
hat sich mit der Zeit sehr verschoben. Im Moment schließe ich das Office
morgens auf und abends wieder zu, kümmere mich um die Einnahmen und
Ausgaben des TSE und trage selber Entscheidung darüber ob etwas für das
TSE gekauft werden soll oder nicht. All diese Aufgaben sollten mir
eigentlich gar nicht zugesprochen werden. Dies bedeutet nicht, dass mir
meine Rolle im TSE nicht gefällt oder das ich mich mit diesen Aufgaben
überfordert fühle. Das Ziel eines Freiwilligendienstes verfolge ich
damit aber trotzdem nicht. Das Projekt sollte eben nicht abhängig von
seinen Freiwilligen sein und jeder Zeit auch auf eigenen Beinen stehen
können. Manchmal habe ich im TSE das Gefühl, dass dies nicht mehr der
Fall ist. Seit seiner Gründung waren jedes Jahr neue Freiwillige da und
irgendwie haben sich schon alle zu sehr an diese Situtation gewöhnt.
Ansonsten bin ich letztes Wochenende mit meiner
Mitbewohnerin Lotta nach Iringa gefahren, eine Stadt im Süden Tansanias.
Dort haben wir uns ein Kinderdorf angeschaut, in dem eine deutsche
Freiwillige arbeitet. Es war wirklich interessant zu erfahren, wie der
Alltag in so einem Dorf aussieht. Vieles hat sehr an ein deutsches
Kinderheim erinnert. Die Kinder wohnen nach Geschlecht und Alter geteilt
in verschiedenen Wohngruppen zusammen und haben zugesprochene Betreuer,
mit denen sie zusammen in einem Haus leben. Den Kindern wird die
Möglichkeit geboten zur Schule zu gehen, nachmittags bekommen sie
Nachhilfe und es werden verschiedene Aktivitäten angeboten. Am Sonntag
geht es für alle in die Kirche. Außerdem hat das Kinderdorf einen
eigenen kleinen Bauernhof mit Tieren und einen großen Gemüsegarten, ist
also selbstversorgend. Lotta und ich haben nach der Großstadtatmosphäre
in Dar es Salaam vorallem mal wieder die schöne Natur um uns herum
genossen.
Das waren also mal wieder ein paar Neuigkeiten
aus dem Monat April. Ich hoffe ihr lasst es euch allen gut gehen und
müsst nicht mehr allzu lange auf die ersten richtigen Sommertage warten.
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