Ich hoffe, ihr hattet alle schöne und besinnliche Weihnachten und werdet alle gute in das neue Jahr 2013 rutschen. Ich hatte ein doch sehr "unweihnachtliches" Weihnachten. Da konnte auch der schöne Plastikweihnachtsbaum unserer Nachbarin nichts gegen tun. Lotta und ich haben den Tag am Strand verbracht und haben abends zusammen mit einigen Leuten ein großes Weihnachtsessen veranstaltet. Nun werden wir am Sonntag mit den anderen Volunteers nach Sansibar fahren, dort Silvester feiern und dann unserer Zwischenseminar abhalten.
Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Viele Grüße von weit weit weg. Eure Paula
Willkommen auf meinem Blog. Ab August 2012 werde ich ein Jahr lang in Tansania leben um dort im Jugendzentrum Talent Search and Empowerment (TSE) zu arbeiten. Hier werde ich euch mit Berichten und Bildern von meinem Leben und meiner Arbeit vor Ort auf dem Laufenden halten.
Freitag, 28. Dezember 2012
Samstag, 22. Dezember 2012
Mein zweiter Urlaub
Wie ich euch schon erzählt habe, muss ich
diesen Monat nicht arbeiten und habe die letzten zwei Wochen dazu
genutzt den Westen von Tansania mit zwei meiner Mitfreiwilligen zu
bereisen. Es war eine sehr schöne Reise, wobei ich am Ende wirklich
sehr müde und schlapp war, da wir mehrere tausend Kilometer
zurückgelegt haben. Unsere Reise begann in Dar es Salaam am Bahnhof.
Ich bin mit meinen Mitfreiwilligen Simon und Friedrich in den Zug
gestiegen und wir sind bis nach Kigoma gefahren, eine Stadt die im
Westen Tansanias liegt und die einzige Stadt ist, die direkt am
Tanganika See liegt. Die Zugfahrt war ein tolles Erlebnis, da sie über
zwei Tage ging und man sehr viel von der Landschaft und kleinen
abgelegenen Dörfern sehen konnte. Häufig wurden kleine Stopps eingelegt
und die Dorfbewohner haben an den Bahngleisen Essen, Getränke und
Früchte verkauft. Nach insgesamt 52 Stunden Zugfahrt sind wir dann
schließlich in Kigoma angekommen und haben uns zwei Tage lang die Stadt
und den kleinen Ort Ujiji angeguckt, in dem wir noch ein Museum
besichtigt haben. Kigoma ist eine wirklich schöne Stadt. Sie liegt
direkt am See, hat einen großen Hafen und ist von Bergen umringt. Nach
zwei Tagen haben wir uns dann zum Hafen aufgemacht um mit dem berühmten
Passagierschiff „M.V. Liemba“ über den Tanganika See nach Mpulungu zu
fahren. Eine Stadt die in Sambia, dem Nachbarland von Tansania liegt.
Wir sind zwei Tage mit dem Schiff gefahren und haben mal wieder eine
wunderschöne Landschaft beobachten können. Eine besondere Attraktion
war jedoch der Handel der von Schiff aus mit den kleinen Küstenorten
betrieben wurde. Das Schiff hat mehrere Meter vom Ufer entfernt
gehalten und die Händler sind vom Festland mit kleinen Ruderbooten auf
den See hinausgefahren um dann mitten auf dem Wasser die Waren von
einem Schiff auf das andere zu transportieren. Meistens ging alles sehr
hektisch zu und auf den ersten Blick war es immer ein einziges Chaos.
Am Ende wurden jedoch immer alle Waren verladen und die Schifferboote
sind wieder zum Festland gefahren. Nachdem wir in Sambia angekommen
sind, mussten wir zuerst die Grenze passieren und haben uns dann in
Mpulungu eine Schlafmöglichkeit gesucht. Man hat sogleich bemerkt,dass
man sich in einem anderen Land befindet. Es gab eine andere Währung,
eine andere Sprache wurde gesprochen und auch sonst habe ich mich auf
einmal wieder viel mehr als Touristin gefühlt als in Tansania. Es hat
mir jedoch auch gezeigt, wie selbstverständlich ich mich teilweise
schon in Dar es Salaam bewege. Ich kenne mich aus, kann mich
verständigen und habe hier schon viel gelernt. Die Sicherheit viel in
Sambia dann erst einmal wieder weg. Von Mpulungu aus haben wir dann
zusammen die „Kalombo Falls“ besichtigt. Wirklich wunderschöne
Wasserfälle, die die Grenze zwischen Tansania und Sambia bilden.
Nachdem wir einige Tage in Sambia waren, wollten wir uns schließlich
wieder in Richtung Tansania aufmachen um dort dann in die Stadt Mbeya
zu fahren, um uns dann schließlich auf den Rückweg nach Dar es Salaam
zu machen. Das war jedoch ein gar nicht so leichtes Unterfangen. Wir
waren in einem wirklich kleinen Örtchen in dem einfach keine Busse
fuhren. Wir standen Irgendwo im Nirgendwo. Schließlich hat uns dann ein
freundlicher Trukkerfahrer an einen der Grenzort gefahren von dem wir
dann weiter Richtung Tansania getrampt sind und nach einigen Tagen
endlich an unser Ziel Mbeya gelangt sind. Dort habe ich dann mit Simon
und Friedrich noch einen letzten Tag verbracht und bin am nächsten Tag
alleine in den Zug nach Dar es Salaam gestiegen. Die anderen beiden
werden sich noch einige Tage die Stadt angucken, in der ich im Oktober
schon war. Ich bin nun seit gestern wieder in Dar es Salaam. Als ich in
unsere Wohnung kam war es für mich wirklich wie ein „nach Hause
kommen“. Ein wirklich schönes Gefühl. Die nächsten Tage werde ich nun
mit Lotta in Dar es Salaam verbringen und Weihnachten mit meinen
Mitfreiwilligen feiern. Über Silvester werde ich dann nach Sansibar
fahren, wo wir schließlich noch unser Zwischenseminar haben, was für
alle Freiwilligen organisiert wird, die ihre Arbeit hier über
„Weltwärts“ abhalten. Auf das Seminar bin ich wirklich gespannt und
werde euch in meiner nächsten Mail davon berichten.
Montag, 3. Dezember 2012
TSE Community Show
Jedes Monatsende veranstaltet das TSE
eine „Community Show“. Es wird als eine Art Streetbash
organisiert, bei dem nichts angekündigt oder organisiert wird,
sondern die Leute im Augenblick in dem die Show beginnt erst davon
erfahren. Es wird auf der Straße vor dem TSE eine große Bühne
aufgebaut, auf der die Kinder dann eine ungefähr dreistündige Show
vorführen. Dazu gehört, das Vorführen von Theaterstücken, eigener
Musik, Tanz- und Trommeleinlagen sowie Hip Hop. Dazu gab es zumindest
das letzte Mal dann Reis, Bohnen und Spinat für alle Gäste, Kinder
und Lehrer zu essen. Für die Kinder ist es immer eine tolle Sache.
Den ganzen Monat über haben sie etwas, auf das sie hinarbeiten
können und am Ende jeden Monats können sie ihre neuen Idee und
Fähigkeiten präsentieren. Seitdem sind viele Kinder viel
motivierter beim Training dabei und je näher der Termin der Show
rückt, desto mehr wird geprobt und es werden unzählige Kikaos
(Besprechungen) abgehalten, in denen dann jedes noch so kleine Detail
der Show besprochen wird. Meistens entsteht dann doch vieles eher
nach dem Zufallsprinzip. Bei der letzten Show habe ich mich im TSE
wirklich sehr wohl gefühlt. Es sind viele Zuschauer gekommen und ich
habe mich gewundert wie viele Leute ich hier eigentlich, auch wenn
nur vom Sehen, schon kenne. Ich habe mir die Show angeguckt, habe
mich mit vielen Leuten unterhalten und habe mitgeholfen zu
organisieren. Zum Schluss saßen wir mit allen Lehrern und Schülern
des TSE auf dem Hof und haben zusammen gegessen.
Außerdem habe ich am Wochenende einer
der schönsten Tage hier in Tansania verbracht. Wir waren abends bei
einem Konzert von meinem Kollegen Oliver. Er hat mit ein paar
Freunden eine eigene Band, singt, tanzt, spielt Gitarre und Trommel.
Am Sonntagabend sind sie dann zusammen mit drei anderen Bands und
einer Tanzgruppe im „Nafasi Art Center“ aufgetreten, was hier
eine Art Kulturzentrum ist. Es wurden überall Kissen, Sofas und
Decken ausgelegt und man konnte sich die Musik anhören. Außerdem
gab es eine Ausstellungshalle, in der Bilder von tansanischen
Künstlern ausgestellt wurden. Ich war mit ein paar Mitfreiwilligen
und meiner Arbeitskollegin Aisha dort. Zuerst haben alle Leute nur
zugehört, aber zum Schluss haben alle Zuschauer zu der Musik
getanzt. Es waren wieder viele Leute da, die ich kannte und es war
ein unglaublich tolles Erlebnis mit allen zu Tanzen und einfach
einmal alle Fragen zu vergessen, die man sich hier häufig stellt.
Ist mein Kiswahili gut genug? Wie sehr bin ich eigentlich schon
integriert? Entspreche ich den Erwartungen meiner Arbeitgeber? In
diesem Moment habe ich einfach nur mit vielen Menschen zu toller
Musik getanzt. Ein wirklich toller Abend!
Montag, 19. November 2012
Und weil ich gerade so viel Zeit habe und das Internet so schnell ist, kommt hier nun noch ein Foto. Ihr seht links meine Mitbewohnerin Lotta und in der Mitte unsere neue Mitbewohnerin Insa. Sie hat eigentlich als Freiwillige in Burundi gearbeitet,hat sich nun aber doch nochmal umentschieden und lebt nun bald bei meinen Mitfreiwilligen Neele und Sebastian und wird hier in einer Primary School unterrichten. Wir waren am Wochenende alle zusammen in Bunju bei unseren Mitfreiwilligen und haben in deren neuen Hängematte das schöne Wetter genossen.
Weltwärtsbericht Nr. 1
Da ich meinen Aufenthalt hier über "Weltwärts" organisiere, muss ich alle drei Monate einen Bericht über die Entwicklung meiner Arbeit, meines Lebens und meinen Erfahrungen hier vor Ort schreiben. Den Bericht zu schreiben, halte ich für sehr sinnvoll, da es mir selber geholfen hat, meine Erfahrungen und Erlebnisse der ersten drei Monate hier zu reflektieren und mir meine eigene Entwicklung vor Augen zu führen. Ich habe beschlossen, den Bericht auch für euch, meine lieben Blogleser, online zu stellen. Viel Spaß beim Lesen! Über Feedback, per Email oder Facebook, würde ich mich sehr freuen.
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Weltwärtsbericht
von Paula Högermeyer
06.08.2012
bis zum 06.11.2012
Ich
wohne nun seit drei Monaten in Dar es Salaam und arbeite in dem
Jugendzentrum „Talent Search and Empowerment“. Innerhalb dieser
drei Monate hat sich viel getan, verändert und entwickelt. Nachdem
ich mit meinen Mitfreiwilligen Carlotta, Neele und Philipp am
Flughafen von Dar es Salaam ankam, war die anfängliche Unsicherheit
die zu Hause noch oft präsent war, erst einmal wie weggeblasen und
die Fahrt vom Flughafen zu unserer neuen Wohnung hat mich sehr
fasziniert. Mir erschloss
sich eine komplett neue Welt und in den ersten Tagen war ich
begeistert davon.
In
den nächsten Wochen wurde mir jedoch die Tragweite meiner
Entscheidung bewusst. Ich
würde ein Jahr lang nicht in meinem gewohnten Umfeld leben und muss
von der Sprache bis zu den Umgangsformen alles neu lernen. Diese
Gedanken und die Unsicherheit, ob ich wirklich die richtige
Entscheidung getroffen
hatte, führte dazu, dass eine Phase anbrach, in der ich mir meiner
Entscheidung ein Jahr in
Tansania zu leben sehr unsicher wurde.
Auch
mit meiner Arbeit ging es erstmal schleppend voran. Das „Talent
Search and Empowerment“ hat massive Geldprobleme und ist trotzdem
gezwungen nächstes Jahr umzuziehen, da der Mietvertrag ausläuft.
Wie der Umzug bewältigt werden soll steht bis heute nicht fest. Mir
stellte sich die Frage, ob es überhaupt möglich sein würde, unter
solchen Umständen zu arbeiten.Trotzdem wurde ich von allen Schülern
sowie Mitarbeitern des TSE herzlich empfangen und aufgenommen. Ich
stellte jedoch schnell fest, dass das TSE nicht nur Arbeitsplatz ist,
sondern auch ein Platz, an dem sich ein Freundeskreis trifft, der
sich schon seit vielen Jahren kennt. Natürlich braucht es Zeit,
seinen Platz in diesem Freundeskreis zu finden.
In
kurzer Zeit wurde mir sehr viel Verantwortung zugesprochen, die mich
zwar nicht überforderte, ich mir aber die Frage stellte,
warum gerade ich, als die neue Praktikantin, Aufgaben solcher
Tragweite übernehmen muss. Somit wurde ich gerade mit der Arbeit im
Office schnell vertraut. Ich hatte das Gefühl, Probleme des TSE zu
erkennen, aber nicht in der Position zu sein, sie alleine lösen zu
können. Als der deutsche Mitbegründer des TSE und Mitglied von
meiner Endsendeorganisation,Paul, nach Tansania kam, hat sich die
Situation für mich positiv verändert und wir haben versucht
gemeinsam Lösungsansätze zu finden.Nach einer weiteren Besprechung
mit den Gründern des TSE stellt sich jedoch heraus, dass sie von mir
erwarteten, meine teils passive Beobachterrolle im TSE vollends
aufzugeben, um voll in die Arbeit einzusteigen. In diesem Moment
fühlte ich mich doch
etwas überfordert.
Als
meine Vorgängerin Franziska noch hier war und ich drei Wochen mit
ihr zusammen verbracht habe, habe ich mitbekommen, dass sie gerade am
Anfang große Probleme mit unserem Chef Alfred hatte.Von daher bin
ich vorbelastet mit ihm in die Arbeit gegangen. Bis jetzt komme ich
jedoch gut mit ihm zurecht, worüber ich sehr froh bin, da es mir die
Arbeit im TSE erleichtert. Auch mit den anderen Mitbegründern
Paul und Erik komme ich gut aus. Mit den Lehrern des TSE ist
es ein eher freundschaftliches Verhältnis, da sie nur wenige Jahre
älter sind als ich. Alle sind sehr bemüht mir die Sprache
beizubringen und haben mich herzlich aufgenommen.
Die
Sprache zu verstehen und zu sprechen, ist mir am Anfang natürlich
sehr schwer gefallen. Meine Mitbewohnerin Carlotta konnte von Anfang
an mehr Kiswahili als ich und somit habe ich das Sprechen häufig ihr
überlassen. Langsam habe ich mich dann an die Sprache herangetastet,
verstand aber immer noch nicht viel, was gerade meine Arbeit im TSE
extrem erschwert hat. Als ich im Oktober jedoch zwei Wochen im Urlaub
war, habe ich sehr viel gelernt. Carlotta, Neele und ich haben uns
gegenseitig geholfen und das hat sich sehr positiv auf mein Kiswahili
ausgewirkt. Seitdem verstehe ich viel mehr und ich lerne jeden Tag
viele neue Wörter und Grammatik dazu. Vorher hatte ich das Gefühl,
mit meiner Sprachentwicklung auf der Stelle zu stehen. Was sich
außerdem verändert hat, ist die Tatsache, dass ich Gespräche nicht
mehr vermeide, sondern sie aufsuche um noch mehr zu lernen. Zwar
lerne ich langsam,aber die Tatsache, dass ich mich jeden Tag in
kleinen Schritten verbessere, gibt mir ein positives Gefühl. Ich bin
nun an dem Punkt angelangt,an dem ich mich mit allen Leuten um mich
herum gut verständigen kann und nur noch einzelne Wörter nachfragen
muss. Der Kontext der Gespräche ist mir jedoch immer klar.
Zum
Schluss möchte ich von meiner jetzigen Situation berichten, die sich
sehr von der der ersten zwei Monate unterscheidet. Es geht mir gut
hier. Ich habe das Gefühl, nach den anfänglichen Schwierigkeiten,
nach drei Monaten nun endlich angekommen zu sein. Ich unterhalte mich
viel auf Kiswahili, bin am Wochenende viel unterwegs, kenne mich in
der Stadt besser aus und verstehe mich mit all meinen Mitfreiwilligen
gut. Nachdem ich aus meinem Urlaub zurückgekommen bin, läuft es mit
dem Kiswahili besser, was sich auch positiv auf meine Arbeit
auswirkt. Ich fühle mich in einer Welt wohl, die mir vor drei
Monaten noch völlig fremd war. Der Gedanke nun wieder nach
Deutschland zurückfliegen zu müssen, fühlt sich falsch an und ich
bin froh, hier noch viel Zeit verbringen zu können. Im Moment stellt
sich hier für mich so etwas wie ein Alltag ein. Das lässt sich wohl
auch am anderen Ende der Welt nicht vermeiden. Trotzdem ist es auch
nochmal eine Bestätigung für mich angekommen zu sein.
Außerdem
bin ich mit der Entwicklung meines Sprachunterrichts im TSE sehr
zufrieden. Ich unterrichte zweimal die Woche Englisch und einmal die
Woche Deutsch. Ich habe meinen Unterricht nun besser strukturiert,
führe ein Klassenbuch in dem ich eintrage wer zum Unterricht
erscheint und was wir an dem Tag geschafft haben. Mein bis jetzt
größter Erfolg war es, den Kindern Hefte zu kaufen in die sie
schreiben können und die ich am Ende des Unterrichts wieder
einsammle. Da vorher alle nur auf lose Zettel geschrieben haben, war
mein Unterricht nicht sehr nachhaltig und es sind häufig nur wenige
Schüler gekommen. Seit es die Hefte gibt, wissen alle was sie
geschafft haben und es kommen viel mehr Schüler zum Unterricht.
Außerdem habe ich beschlossen eine Art Belohnungssystem einzuführen,
sodass der Schüler, der am Ende des Monats den Unterricht am
häufigsten besucht hat, eine kleine Überraschung bekommt. Neben dem
Sprachunterricht, bin ich im Moment mit vielen Aufgaben im Office des
TSE beschäftigt. Ich bin dafür zuständig, dass ich am Ende des
Monats die Berichte der Lehrer des TSE vom Kiswahili ins Englische
übersetze. Außerdem setze ich mich mit den Sponsoren des TSE
auseinander. Da das TSE im Moment große Geldprobleme hat, sind wir
mehr denn je auf diese Spendengelder angewiesen. Das „Dogo Dogo
Center“ ist einer dieser Sponsoren. Es ist ein Internat für
ehemalige Straßenkinder. Dort haben die Jugendlichen die Möglichkeit
eine Ausbildung zu absolvieren um spätere bessere Möglichkeiten auf
dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Das „Dogo Dogo Center“ ist jedoch
selbst auf Spenden angewiesen, von denen es aber immer einen Teil an
das TSE abgeben hat. Da nun der Sponsoren des „Dogo Dogo Centers“
weggefallen ist, bekommt auch das TSE keine Spenden mehr. Wir haben
nun noch einen Restbetrag von 800.000 Ths bekommen, was umgerechnet
etwa 400 Euro sind. Somit kann das TSE zwar akute Probleme beheben,
aber die grundsätzliche finanzielle Problemlage ist
nicht gelöst. Die Leiter des TSE haben sich hier vor Ort um
ansässige Spender bemüht. Wir haben jedoch keine Zusagen bekommen.
Meine Endsendeorganisation bemüht sich nun um Spendengelder aus
Deutschland, damit die Unkosten und vor allem der Umzug des TSE
nächstes Jahr bewerkstelligt werden kann. Auf die Zusage der
Spendengelder müssen wir jedoch noch bis Februar 2013 warten.
Seit
Neustem steht das TSE in einem gegenseitigen Kontakt mit dem
„Jugendclub Burgwedel“ in Hamburg. Ich bin dafür zuständig,
dass der Briefkontakt zwischen den Kindern der Jugendzentren aufrecht
erhalten bleibt. Somit habe ich mich vor Kurzem mit den Kindern des
TSE zusammen gesetzt, wir haben Briefe an die Kinder nach Hamburg
geschrieben und Fotos gemacht. Im Moment warten wir auf eine Antwort.
Außerdem plant das TSE einen Austausch mit dem Jugendclub Hamburg.
Diese Idee steht im Moment jedoch noch in den Kinderschuhen und man
muss abwarten, wie sich das TSE in den nächsten Monaten finanziell
entwickelt.
Wenn
ich meinen Blick in die Zukunft wende, möchte ich auf jeden Fall den
Theaterunterricht im TSE weiter vorantreiben. Es gibt Kinder die ein
großes Potential haben und allen macht der Unterricht Spaß. Für
mich ist es momentan noch relativ schwierig am Unterricht aktiv
teilzunehmen, da es schon eine Theaterlehrerin im TSE gibt und ich
außerdem das Gefühl habe, dass meine Sprachkenntnisse für den
Unterricht noch nicht ausreichen sind. Mir ist bewusst geworden, wie
sehr man bei der Theaterarbeit auf die Sprache und deren
Ausdrucksmöglichkeiten angewiesen ist. Das Ziel eigenen
Theaterunterricht auf die Beine zu stellen, war sehr hoch gesetzt,
was mir erst jetzt wirklich bewusst wird. Trotz dessen ist es mein
langfristiges Ziel ist es ein eigenes Theaterstück mit den Kindern
zu erarbeiten indem von der Idee bis zur Requisite alles selber
gemacht wird. Für die Zukunft des TSE ist es natürlich existenziell
wichtig, dass wir im März die Möglichkeit bekommen umzuziehen, da
es sonst schlecht um die Zukunft meiner Arbeitsstelle steht. Am
Anfang hat es mich sehr gestört, dass ich eine Arbeitsstelle habe,
deren Zukunft so ungewiss ist. Ich bin jedoch an dem Punkt angelangt,
wo ich für den Moment versuche, die Möglichkeiten auszuschöpfen,
die mir gegeben sind,um
den Kindern eine gute Lern- und Spielatmosphäre bieten zu können.
Montag, 29. Oktober 2012
Briefe schreiben
Mein Chef Alfred, hat vor einem Jahr ein Praktikum in einem Jugendzentrum in Hamburg gemacht. Seitdem hat das TSE mit dem Jugendclub Hamburg sporadischen Kontakt. Heute habe ich mit den Kindern des TSE Briefe an die Kinder des Jugendclubs Hamburg geschrieben, mit der Hoffnung den Kontakt etwas regelmäßiger werden zu lassen. Alle waren ganz fleißig bei der Sache. An diesem Nachmittag sind einige Fotos entstanden. Meine Aufgabe wird es nun sein, die Briefe der Kinder zu übersetzen, dann Fotos zusammen zu stellen und schließlich alles per Email ins weitentfernte Hamburg zu schicken. Mal schauen wann wir eine Antwort bekommen.
Auf den Fotos seht ihr einmal ein paar Kinder aus dem TSE sowie mich und die Theaterlehrerin Aisha.
Auf den Fotos seht ihr einmal ein paar Kinder aus dem TSE sowie mich und die Theaterlehrerin Aisha.
Sonntag, 21. Oktober 2012
Back in Dar es Salaam
Diesen Text habe ich meinen Spendern schon als eine Rundmail geschickt, möchte aber auch meine zuverlässigen Blogleser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Denkt nicht, dass ich schreibfaul werde, nur weil ich den Text aus der Email kopiere. Aber ich muss morgen wieder Arbeiten und es wartet noch ein Berg Wäsche auf mich, mein Zimmer ist ein einziges Chaos und ich muss meinen Unterricht für morgen vorbereiten. So, nun aber genug der Entschuldigung und Ausrede. Hier kommt die Berichterstattung von meinem wunderschönen Urlaub:
Nun lebe ich schon seit fast drei Monaten hier
in Dar es Salaam und es gibt mal wieder Einiges zu berichten. Die
letzen zwei Wochen musste ich nicht arbeiten und habe die Chance
genutzt um mit meinen beiden Mitfreiwilligen Lotta und Neele eine
Rundreise durch den Süden Tansanias zu unternehmen. Das Wochenende
blieben wir noch in Dar es Salaam und haben ein großes Festival
besucht, bei dem mit leider das erste Mal seit ich hier bin etwas
geklaut worden ist. Es waren zwar umgerechnet nur 5 Euro ( wo von man
hier jedoch einen Tag lang sehr gut leben kann) und trotzdem habe ich
mich irgendwie darüber geärgert, da mir einfach unbemerkt meine Tasche
geöffnet wurde. Ich hoffe, dass mir sowas nicht nochmal so schnell
passiert.
Unsere Reise startete dann etwas verspätet, am
Dienstagmorgen nach Iringa, einer schönen kleinen Stadt nord- westlich
von Dar es Salaam. Wir sind mit einem Bus morgens losgefahren und
hatten eine ca. 8 stündige Fahrt vor uns, die jedoch noch ca. 6
Stunden, in denen wir gerade mal die Hälfte der Strecke hinter uns
gebracht haben, je durch eine Buspanne unterbrochen wurde. Dort standen
wir nun. Irgendwo im Nirgendwo. Wir überlegten Hin und Her, denn es
wurde langsam dunkel und wir hatten keine Lust die Nacht im Bus auf
einer einsamen Landstraße zu verbringen. Da kam uns der Zufall zur
Hilfe und uns sprach ein junger Weißer, Andrew, an der ebenfalls im Bus
saß. Er kommt aus Australien und wohnt seit ca. 9 Monaten in Iringa.
Kurzerhand haben wir uns zusammen getan, haben den Daumen ausgestreckt
und nach nur 10 Minuten hielt ein Auto an, dass uns alle zusammen nach
Iringa brachte. Der krönende Abschluss des Ganzen war dann die
Einladung eine Nacht bei Andrew und seinen zwei Mitbewohnern
übernachten zu können. Der Abend wurde dann mit einer warmen Dusche,
einem gemütlichen Bett und einem leckeren Essen abgerundet.
Die nächsten zwei Tage haben wir uns Iringa
angeguckt, haben eine Stone Side und eine Behindertenwerkstadt
besichtigt. Nach zwei Tagen ging es dann weiter Richtung Mbeya, eine
Stadt, die noch weiter im Süden Tansanias liegt. Wir haben uns ein
kleines Guesthouse gemietet und haben uns am nächsten Tag zu einer
Wanderung durch den Regenwald aufgemacht, da wir den Ngozi Krater,
einen Krater der mitten im Regenwald liegt, besichtigen wollten. Diese
Tour war mit Abstand die Anstrengenste und wir waren nach ca. 2
stündigen steilen Aufstieg bei sehr warmen Temperaturen ziemlich am
Ende.
Weiter ging es nach 2 Tagen in Mbeya nach
Tukuyo. Ein kleines nettes Örtchen, was ziemlich hoch gelegen ist und
wir von unserem Guesthouse die schöne Landschaft bewundern konnten. Von
Tukuyo aus, haben wir dann nach einer Tour durch Kakao- Bananen- und
Teeplantagen, einen richtig schönen Wasserfall besichtigt.
Unser Endziel, und mit Abstand das kulturell
interessanteste Erlebniss, war schließlich das kleine Örtchen Matema,
was direkt am Lake Nyasa liegt. Der Lake Nyasa ist nicht nur der
drittgrößte See in Tansania, sondern auch der neuntgrößte See der
ganzen Welt und hat ungefähr die Fläche des Landes Belgien. Matema ist
ein winziger Ort, der aus einem Missionskrankenhaus, einem Lutheran
Center, einigen kleinen Essenständen und vielen kleinen Fischerhäusern
besteht. Es war wirklich interessant, das Leben der Menschen im Dorf zu
beobachten, die so viel anders leben als die Menschen hier in Dar es
Salaam. Eine wirklich andere Welt. In Matema haben wir uns dann mit dem
Nachtwächter des Lutheran Center angefreundet, in dem wir übernachtet
haben. Der Nachtwächter, Alipipi,hat uns dann am nächsten Tag mit
seinem kleinen Fischerboot zu einer richtig schönen Bucht gefahren, an
der wir schnorcheln konnten und richtig schöne Fische beobachtet haben.
Ansonsten haben wir in Matema die schöne Lage am See genutzt, um uns
einfach ein bisschen auszuruhen, schwimmen zu gehen und die Ruhe und
Gelassenheit des kleinen Örtchens zu genießen.
Am letzen Abend haben wir noch eine andere
Deutsche kennengelernt, die im Krankenhaus Matemas arbeitet. Es wurde
dann nochmal ein ziemlich interessanter Abend, da sie viel über den Ort
und dessen Probleme wusste ( z.B. die hohe Aidsrate, das Problem an
Bildung zu gelangen u.s.w.).
Insgesamt war es ein richtig schöner Urlaub mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Momenten.
Morgen fange ich dann wieder an zu arbeiten und bin gespannt darauf, was die nächsten Wochen für mich bereit halten.
P.S. Am 29.08.2013 werde ich übrigens wieder in Deutschland sein. Wer Lust hat zum Flughafen zu kommen, ist herzlich willkommen :)
Dienstag, 2. Oktober 2012
Habari za Safari
Am Wochenende war ich zusammen mit Lotta, Magda und Virginia auf einem Festival in Bagamoyo. Bagamoyo ist eine kleine Stadt, die ungefähr 2 Busstunden von Dar es Salaam entfernt ist und direkt am Meer liegt. Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts war Bagamoyo eine der bedeutesten Siedlungen in ganz Ostafrika, da es die Endstation der Handelskarawanen war, die vom Tanganyika See zum Indischen Ozean gezogen sind. In Bagamoyo wurden dann Elfenbein, Salz und auch Sklaven entladen um dann mit einem anderen Schiff nach Sansibar gebracht zu werden. Von 1887 bis 1891 war Bagamoyo sogar die Hauptstadt von Deutsch - Ostafrika bevor Dar es Salaam dann 1891 zur Hauptstadt ernannt wurde.Bagamoyo ist dann langsam als Stadt in sich zerfallen und diesen Charme trägt es bis heute inne. Die Stadt wirkt mit ihrem schönen weißen Sandstrand und ihren vielen Ruinen verschlafen und man hat ein bisschen das Gefühl, als sei an diesem Ort die Zeit irgendwie stehen geblieben. Wir haben den Strand genossen, die schöne Landschaft und die Ruhe und Besinnlichkeit. Wenn man an die Hektik und Großstadtatmosphäre von Dar es Salaam gewöhnt ist, wirkt Bagamoyo fast wie ein kleines verschlafenes Fischerdorf. Am Samstagabend haben wir uns dann alle zusammen eine richtig schöne Tanz- Musik- Theater- und Zirkusshow angeguckt, die Teil des Bagamoyo Festivals war. Den Rest der 2 Tage haben wir damit verbracht ins Meer zu springen, Sonne zu tanken, uns die Sehenswürdigkeiten von Bagamoyo anzugucken, frisch gepressten Saft in Straßencafés zu trinken und einfach nur die Ruhe und Schlaftrunkenheit von Bagamoyo genossen. Nächste Woche startet dann unsere nächste Reise. Zuerst werden Lotta, Neele und ich in den Mikumi Nationalpark fahren um dort eine Safari zu machen und werden dann von dort aus den Süden von Tansania bereisen. Safari Salama !
Samstag, 22. September 2012
Beach Trip
Ein schönes Wochenende mit meiner Mitbewohnerin Lotta, meinen Lieblingsnachbarinnen Magda und Virginia und vielen neuen Bekannten.
Donnerstag, 20. September 2012
Was gibt es Neues?
Ja, was gibt es Neues aus Tansania? Diese Frage wird mir im Moment ziemlich häufig gestellt und ich stehe vor einem Berg von neuen Erlebnissen und weiß gar nicht wo ich zuerst anfangen soll.
Beginne ich also mit meiner Arbeit. Ich gehe jeden morgen um 9 Uhr ins TSE und beginne meine Arbeit meistens im Büro des Jugendzentrums. Dort erledige ich dann Papierkrams bis irgendwann die ersten Kinder kommen und beschäftigt werden wollen. Meistens sind die Kinder morgens zwischen 3 und 10 Jahren alt und ich gehe mit ihnen auf den Hof, bastle, male Mandalas und führe das Schmuckprojekt von meiner Vorgängerin Franziska weiter. Ab nachmittags um 15 Uhr fange ich dann mit dem Sprachunterricht an. Ich unterricht Englisch und Deutsch für Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alle total motiviert bei der Sache sind und wirklich schnell verstehen. An anderen Tagen sieht es häufig etwas anders aus und ich versuche meinen Unterricht so zu optimieren, dass die "anderen Tage" weniger vorkommen.Nachmittags gucke ich dann bei dem eigentlichen Unterricht des TSE zu. Dieser Unterricht besteht aus Theater- Trommel- Tanz- und Hip Hop Unterricht und wird von verschiedenen Lehrern gegeben. Ich hoffe, dass ich nach gewisser Zeit den Theaterunterricht alleine leiten kann. Ansonsten ist gestern der deutsche Mitbegründer des TSE nach Dar es Salaam gekommen und ich habe mich gleich heute mit ihm getroffen und mich über meine Arbeit und das TSE an sich unterhalten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich mit der Hilfe von Paul einige Projekte planen und in die Tat umsetzen lassen. Zum Beispiel überlegt das TSE schon seit Längerem umzuziehen, um den Kindern eine größere Spiel- Lernfläche bieten zu können. Ansonsten befinde ich mich was meine Arbeit angeht noch in der kopletten Anfangszeit und habe eine Art "Beobachterrolle" eingenommen, sodass ich mich größten Teils noch nicht aktiv in die Arbeit miteinbringe sondern mir ersteinmal alles in Ruhe angucke, die Kinder und Lehrer kennenlerne und die Sprache von Tag zu Tag mehr lerne.
Ansonsten war ich letztes Wochenende mit meinem Mitfreiwilligen Sebastian in Bunju bei Philipp und habe ihn dort besucht. Bunju ist das nördliche Randgebiet von Dar es Salaam und bietet im Kontrast zur lauten, vollen und pulsierenden Stadt wirkliche Ruhe und man hat das Gefühl einfach mal abschalten zu können. Wir haben alle zusammen lecker gekocht und haben den Abend mit netten Gesprächen und Grillenzirpen ausklingen lassen. Am nächsten Tag hatte ich dann die Chance bei einer Abschlussfeiern einer Primary School zuzugucken. Es war wirklich ein Erlebnis und ich habe viele Fotos gemacht, die ich später noch hochladen werde. Am Samstagabend war ich dann bei einer Tanzveranstaltung im National Museeum of Dar es Salaam. Die Kinder des TSE und des Baba Watoto Center (Neeles Projekt) haben eine Woche lang mit einer amerikanischen Tanzgruppe trainiert und ihr Können dann auf die Bühne gebracht. Es war wirklich eine tolle Show!!
Ich bin nun seit fast 2 Monaten hier. Einerseits lang, andererseits kurz. Ich bin froh über die Erfahren die ich schon machen konnte und freue mich auf das was noch kommt. Ich mache die Augen ganz weit auf und lasse alles auf mich einwirken.
Beginne ich also mit meiner Arbeit. Ich gehe jeden morgen um 9 Uhr ins TSE und beginne meine Arbeit meistens im Büro des Jugendzentrums. Dort erledige ich dann Papierkrams bis irgendwann die ersten Kinder kommen und beschäftigt werden wollen. Meistens sind die Kinder morgens zwischen 3 und 10 Jahren alt und ich gehe mit ihnen auf den Hof, bastle, male Mandalas und führe das Schmuckprojekt von meiner Vorgängerin Franziska weiter. Ab nachmittags um 15 Uhr fange ich dann mit dem Sprachunterricht an. Ich unterricht Englisch und Deutsch für Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alle total motiviert bei der Sache sind und wirklich schnell verstehen. An anderen Tagen sieht es häufig etwas anders aus und ich versuche meinen Unterricht so zu optimieren, dass die "anderen Tage" weniger vorkommen.Nachmittags gucke ich dann bei dem eigentlichen Unterricht des TSE zu. Dieser Unterricht besteht aus Theater- Trommel- Tanz- und Hip Hop Unterricht und wird von verschiedenen Lehrern gegeben. Ich hoffe, dass ich nach gewisser Zeit den Theaterunterricht alleine leiten kann. Ansonsten ist gestern der deutsche Mitbegründer des TSE nach Dar es Salaam gekommen und ich habe mich gleich heute mit ihm getroffen und mich über meine Arbeit und das TSE an sich unterhalten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich mit der Hilfe von Paul einige Projekte planen und in die Tat umsetzen lassen. Zum Beispiel überlegt das TSE schon seit Längerem umzuziehen, um den Kindern eine größere Spiel- Lernfläche bieten zu können. Ansonsten befinde ich mich was meine Arbeit angeht noch in der kopletten Anfangszeit und habe eine Art "Beobachterrolle" eingenommen, sodass ich mich größten Teils noch nicht aktiv in die Arbeit miteinbringe sondern mir ersteinmal alles in Ruhe angucke, die Kinder und Lehrer kennenlerne und die Sprache von Tag zu Tag mehr lerne.
Ansonsten war ich letztes Wochenende mit meinem Mitfreiwilligen Sebastian in Bunju bei Philipp und habe ihn dort besucht. Bunju ist das nördliche Randgebiet von Dar es Salaam und bietet im Kontrast zur lauten, vollen und pulsierenden Stadt wirkliche Ruhe und man hat das Gefühl einfach mal abschalten zu können. Wir haben alle zusammen lecker gekocht und haben den Abend mit netten Gesprächen und Grillenzirpen ausklingen lassen. Am nächsten Tag hatte ich dann die Chance bei einer Abschlussfeiern einer Primary School zuzugucken. Es war wirklich ein Erlebnis und ich habe viele Fotos gemacht, die ich später noch hochladen werde. Am Samstagabend war ich dann bei einer Tanzveranstaltung im National Museeum of Dar es Salaam. Die Kinder des TSE und des Baba Watoto Center (Neeles Projekt) haben eine Woche lang mit einer amerikanischen Tanzgruppe trainiert und ihr Können dann auf die Bühne gebracht. Es war wirklich eine tolle Show!!
Ich bin nun seit fast 2 Monaten hier. Einerseits lang, andererseits kurz. Ich bin froh über die Erfahren die ich schon machen konnte und freue mich auf das was noch kommt. Ich mache die Augen ganz weit auf und lasse alles auf mich einwirken.
Freitag, 7. September 2012
Unsere Wohnung
Unsere Vorgänger Franzi und David sind nun schon seit einer Woche wieder in Deutschland. Somit sind meine Mitbewohnerin Lotta und ich nun richtig in unsere Wohnung eingezogen. Nach einem Großputz letzten Samstag und neuer Dekoration, wollen wir nun noch neue Gardinen und Kissenbezüge kaufen. Oben auf den Bildern, seht ihr das Wohn- und Esszimmer, die Küche und das Haus von außen. Nachdem ich mein Zimmer eingerichtet habe, fühle ich mich schon gleich viel mehr zu Hause und von Tag zu Tag fühle ich mich wohler im vorerst so "fremden" Dar es Salaam.
Dienstag, 28. August 2012
Abschiedsparty
Heute wurde für meine Vorgängerin Franzi eine Abschiedsparty im TSE organisiert. Es war ein schöner Nachmittag mit vielen Besuchern, einer tollen Show der Kinder, freiem Essen und Trinken, aber natürlich auch einigen Tränen. Insgesamt war es ein echt schöner Tag und ich freue mich, morgen meine Arbeit im TSE beginnen zu können. Auf den Bildern oben seht ihr, das Office des TSE und die Kinder des TSE beim "Kwaheri" sagen.
Sonntag, 19. August 2012
Sportliche Begegnungen
Gestern haben wir mit den Kindern des TSE einen Ausflug zum Dogodogo Center gemacht. Das Dogodogo Center ist eine Ausbildungsstelle in der Jugendliche eine Ausbildung als Feuerwehrmann, Schreiner oder Tänzer machen können. Phillip, einer meiner Mitfreiwilligen, wird dort ein Jahr lang arbeiten. Alle Kinder des TSE haben sich total auf den Ausflug gefreut. Wir haben einen Bus gemietet und sind mit Sack und Pack losgefahren. Auch ich war total gespannt auf den Tag, da ich ein gemeinsames Essen, nette Gespräche und gegenseitige Vorführungen in Tanz und Musik erwartete.
Als wir beim Dogodogo Center ankamen, wurden wir von allen herzlich empfangen und in ein Nebengebäude geführt, in dem Trommeln, ein Keybord und Gitarren standen. Es war der Übungsraum für die Jugendlichen, die eine Tanzausbildung im Center machen. Zuerst hat der Ausbilder ein bisschen etwas über das Tanzen an sich erzählt. Schließlich ging es dann weiter mit zwei Aufwärmspielen. Ab diesem Moment wusste ich schon gar nicht mehr was uns nun erwartet. Wozu aufwärmen? Und warum redet der Mann vorne die ganze Zeit über das Tanzen? Meine Fragen lösten sich innerhalb von kürzester Zeit in Luft auf. Die nächsten zwei Stunden waren ich und die anderen Freiwilligen damit beschäftigt, dem Tanzworkshop zu folgen.Wir haben einen ganzen Tanz einstudiert, der dann mit life gespielter Musik unterlegt wurde. Da sich niemand auf einen solchen sportlichen Nachmittag eingestellt hat, hatten wir Deutsche natürlich alle keine Sportkleidung mit und haben deshalb in Mittagshitze, eingepackt in Jeans und T-shirt zwei Stunden lang mit fast ausgebildeten Tänzern getanzt. Wir waren danach alle schweißgebadet und beeindruckt vom Können der Anderen. Viele der Tanzschritte wirkten auf den ersten Blick relativ simpel. Es wurde erst richtig schwierig, wenn dazu die rasend schnelle Musik gespielt wurde und man in Höchstgeschwindigkeit die "einfachen" Schritte nachtanzen musste.
Trotzdessen, dass es wirklich anstrengend war, hat mir der Nachmittag unglaublich viel Spaß gemacht. Endlich konnte man sich mal wieder so richtig auspowern. Ich habe den Chef der Tanzgruppe darum sofort gefragt, ob man beim Trainig der Gruppe mal teilnehmen könne und ich wurde sofort mit einem herzlichen "Karibu sana" (Willkommen) dazu eingeladen. Ich habe mir vorgenommen sooft wie möglich zum Dogodogo Center zufahren. Aber das nächste Mal dann mit Sportkleidung.
Als wir beim Dogodogo Center ankamen, wurden wir von allen herzlich empfangen und in ein Nebengebäude geführt, in dem Trommeln, ein Keybord und Gitarren standen. Es war der Übungsraum für die Jugendlichen, die eine Tanzausbildung im Center machen. Zuerst hat der Ausbilder ein bisschen etwas über das Tanzen an sich erzählt. Schließlich ging es dann weiter mit zwei Aufwärmspielen. Ab diesem Moment wusste ich schon gar nicht mehr was uns nun erwartet. Wozu aufwärmen? Und warum redet der Mann vorne die ganze Zeit über das Tanzen? Meine Fragen lösten sich innerhalb von kürzester Zeit in Luft auf. Die nächsten zwei Stunden waren ich und die anderen Freiwilligen damit beschäftigt, dem Tanzworkshop zu folgen.Wir haben einen ganzen Tanz einstudiert, der dann mit life gespielter Musik unterlegt wurde. Da sich niemand auf einen solchen sportlichen Nachmittag eingestellt hat, hatten wir Deutsche natürlich alle keine Sportkleidung mit und haben deshalb in Mittagshitze, eingepackt in Jeans und T-shirt zwei Stunden lang mit fast ausgebildeten Tänzern getanzt. Wir waren danach alle schweißgebadet und beeindruckt vom Können der Anderen. Viele der Tanzschritte wirkten auf den ersten Blick relativ simpel. Es wurde erst richtig schwierig, wenn dazu die rasend schnelle Musik gespielt wurde und man in Höchstgeschwindigkeit die "einfachen" Schritte nachtanzen musste.
Trotzdessen, dass es wirklich anstrengend war, hat mir der Nachmittag unglaublich viel Spaß gemacht. Endlich konnte man sich mal wieder so richtig auspowern. Ich habe den Chef der Tanzgruppe darum sofort gefragt, ob man beim Trainig der Gruppe mal teilnehmen könne und ich wurde sofort mit einem herzlichen "Karibu sana" (Willkommen) dazu eingeladen. Ich habe mir vorgenommen sooft wie möglich zum Dogodogo Center zufahren. Aber das nächste Mal dann mit Sportkleidung.
Mittwoch, 15. August 2012
Ein Morgen in Dar es Salaam
Heute morgen wurde ich von vielen Geräuschen um mich herum geweckt. Meist hört man fast alle Geräusche auf der Straße, da unser Haus keine Fenster aus Glas besitzt, sondern die Fenster aus einem Gitter mit einem Mückennetz davor bestehen. Somit wird das Haus immer gut durchlüftet und man bekommt das Geschehen auf der Straße mit. Wenn man dann morgens aufwacht hört man als erstes die Musik, die in vielen kleinen Straßenlädchen gespielt wird. Wenn man dann genauer hinhört, kann man Gesprächsfetzen, Lachen und Kindergeschrei der Menschen auf der Straße hören. Außerdem kräht meist noch ein Hahn dazu.
Meistens bereiten wir nach dem Aufstehen alle zusammen das Frühstück zu. Ein tansanisches Frühstück besteht meistens aus einem Chapati, einer Art Pfannkuchen, und einem anderen frittierten Gebäck wie zum Beispiel einem Mandazi oder einem Keki. Dazu kann man dann einen Chai oder eine Milch trinken. Da wir das Frühstück jedoch meistens zu Hause selber machen und es nicht an einem der vielen Dukas kaufen, essen wir wahlweise noch Mangos, Bananen, Kokus oder Tomaten zu dem Chapati dazu.
Die Früchte darf man sich hier nämlich nicht entgehen lassen. Alle schmecken um Längen besser und frischer als in Deutschland. Außerdem gibt es sie an jeder Ecke zu kaufen. Am beliebtesten scheinen hier die Orangen zu sein. An jeder Ecke steht ein kleiner Stand an denen Männer und Frauen geschälte Organgenhälften für meistens 100 Shilling, also 5 Cent, verkaufen.
Nach einem leckeren Frühstück startet man dann in einen neuen aufregenden Tag.
Meistens bereiten wir nach dem Aufstehen alle zusammen das Frühstück zu. Ein tansanisches Frühstück besteht meistens aus einem Chapati, einer Art Pfannkuchen, und einem anderen frittierten Gebäck wie zum Beispiel einem Mandazi oder einem Keki. Dazu kann man dann einen Chai oder eine Milch trinken. Da wir das Frühstück jedoch meistens zu Hause selber machen und es nicht an einem der vielen Dukas kaufen, essen wir wahlweise noch Mangos, Bananen, Kokus oder Tomaten zu dem Chapati dazu.
Die Früchte darf man sich hier nämlich nicht entgehen lassen. Alle schmecken um Längen besser und frischer als in Deutschland. Außerdem gibt es sie an jeder Ecke zu kaufen. Am beliebtesten scheinen hier die Orangen zu sein. An jeder Ecke steht ein kleiner Stand an denen Männer und Frauen geschälte Organgenhälften für meistens 100 Shilling, also 5 Cent, verkaufen.
Nach einem leckeren Frühstück startet man dann in einen neuen aufregenden Tag.
Samstag, 11. August 2012
Dala Dala Fahrt
Der Dala Dala, ein Kleinbus, ist eines der Hauptsverkehrsmittel in Dar es Salaam und jede Fahrt ein kleines Abenteuer. Wenn du von einem Stadtteil zum nächsten fahren möchtest, steigst du in einen der bemalten Busse ein, die meistens so niedrige Decken haben, dass man in ihnen nur gekrümmt stehen kann. Das Stehen im Bus ist kein Bild der Seltenheit, denn die Busse sind meist gnadenlos überfüllt. An der Einstiegstür des Busses steht meist ein Mann, der dafür zuständig ist, die Fahrgäste anzulocken und ihnen später das Geld für die Fahrt abzunehmen. Auch wenn der Dala Dala fährt, stehen diese Männer an geöffneter Einstiegstür und warten auf die nächste Haltestelle. Ansonsten quätschen sie sich durch den überfüllten Bus, um den Preis für die Fahrt einzusammeln. Hierzu halten sie den Fahrgästen immer eine Hand voller Münzen entgegen, die sie hin- und herklappern lassen. Somit ist das Schwarzfahren in Dar es Salaam ein Ding der Unmöglichkeit, denn du wirst immer kontrolliert. Meist musst du jedoch für eine Fahrt nur 300 Shilling bezahlen, was umgerechnet etwa 25 Cent sind.Wenn du dir einen Fensterplatz im Dala Dala erkämpft hast, weht dir der Fahrtwind durch das geöffnete Fenster und du kannst die Stadt an dir vorbeiziehen lassen. Dabei kannst du dir außerdem die Musik oder die Radiobeiträge anhören, die in jedem Dala Dala laut abgespielt werden.
Wenn du aussteigen möchtest, sollte man dies möglichst früh zu erkennen geben. Vorallem wenn man in einer der hinteren Reihen des Busses sitzt. Denn dann muss man sich mit viel Geschick des Weg zum Anfang des Busses bahnen. Dort befindes sich nicht nur die Ausgangs- und Eingangstür, sondern auch der Fahrersitz. Neben dem Fahrer sitzen häufig nochmehr Fahrgäste, sodass jeder Platz im Buss ausgenutzt wird. Und auch wenn der Buss eigentlich schon heillos überfüllt ist, gibt es einiges mutige Fahrgäste, die während der Fahrt auf den Bus aufspringen, um einfach nur von einem Ort zum nächsten zu kommen. Nachdem man am Ziel angekommen ist, springt man aus dem Bus und taucht wieder ein, in das Getummel von Dar es Salaam.
Freitag, 10. August 2012
Angekommen
Am 06.08. um 21:25 ging das große Abenteuer los. Zuerst habe ich mich mit den drei anderen Freiwilligen Carlotta, Neele und Philipp in den Flieger Richtung Dubai gesetzt, um schließlich von dort aus Richtung Dar es Salaam, Tansania, zu fliegen. Dort wurden wir von unseren Vorgängern David und Franzi in Empfang genommen.
Wir haben uns mit sechs Leuten in ein kleines Taxi gezwengt und unsere erste Fahrt durch die Stadt angetreten. Natürlich saßen wir alle mit großen Augen und offenstehende Mündern dort und haben innerhalb von einer halben Stunde Taxifahrt versucht so viele neue Eindrücke aufzunehmen wie nur möglich. Franzi und David, die nun schon seit 13 Monaten in Tansania leben, konnten da teilweise nur müde schmunzeln.
Wir wohnen nun alle zusammen in einer Wohnung in Ubungu, einem Stadtteil von Dar es Salaam. David und Franzi werden uns noch einige Zeit begleiten, uns die Stadt zeigen, über Sprachbarrieren hinweghelfen und viele Fragen beantworten, bis sie dann am 30.08 ihre Heimreise nach Deutschland antreten. Carlotta und ich werden dann alleine in Ubungo leben und Neele wird mit Sebastian, einem weiteren Freiwilligen, in eine gemeinsame Wohnung ziehen.
Bis dahin, werde ich versuchen mit der Hilfe von Franzi und David meine Kishwahili Kenntnisse ein bisschen weiter auszubauen um über die Begrüßungsfloskeln "Habari" (Neuigkeiten?) und "Mambo vipi" (Was geht?) hinwegzukommen.
Ich send euch allen liebe Grüße aus Tansania und lasse bald wieder etwas von mir hören.
Eure Paula
Wir haben uns mit sechs Leuten in ein kleines Taxi gezwengt und unsere erste Fahrt durch die Stadt angetreten. Natürlich saßen wir alle mit großen Augen und offenstehende Mündern dort und haben innerhalb von einer halben Stunde Taxifahrt versucht so viele neue Eindrücke aufzunehmen wie nur möglich. Franzi und David, die nun schon seit 13 Monaten in Tansania leben, konnten da teilweise nur müde schmunzeln.
Wir wohnen nun alle zusammen in einer Wohnung in Ubungu, einem Stadtteil von Dar es Salaam. David und Franzi werden uns noch einige Zeit begleiten, uns die Stadt zeigen, über Sprachbarrieren hinweghelfen und viele Fragen beantworten, bis sie dann am 30.08 ihre Heimreise nach Deutschland antreten. Carlotta und ich werden dann alleine in Ubungo leben und Neele wird mit Sebastian, einem weiteren Freiwilligen, in eine gemeinsame Wohnung ziehen.
Bis dahin, werde ich versuchen mit der Hilfe von Franzi und David meine Kishwahili Kenntnisse ein bisschen weiter auszubauen um über die Begrüßungsfloskeln "Habari" (Neuigkeiten?) und "Mambo vipi" (Was geht?) hinwegzukommen.
Ich send euch allen liebe Grüße aus Tansania und lasse bald wieder etwas von mir hören.
Eure Paula
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